Es war eigentlich kein wirkliches Geheimnis mehr. Die Vikings und der Daimler Chrysler Konzern haben sich nach einer mehrjährigen Zusammenarbeit dazu entschlossen den Brand Chrysler aus dem offiziellen Vereinsnamen zu nehmen und den Gebrauchten auf einen Neuwagen umzutauschen. Die Marke Dodge, Hersteller des Sportgeschoßes Viper und diverser fetter Pickups, stammt aus selben Hause und wird ab Jänner der Vorname der Wiener sein, welche ab dann kurz Dodge Vikings heißen werden. Auch andere Teams nehmen mehr oder weniger originelle Namensänderungen vor, mit oder auch ganz ohne Grund.

Dodge Time ab 2006

Daher werden auch im Vikings Fanstore an den langen Einkaufssamstagen zu Weihnachten die Restposten des „Chrysler“ Merchandisings abverkauft. Grund für die Namensänderung gibt es unseres Wissens keinen speziellen, es ist jedoch nicht unüblich, daß solche Kooperationen ein Ablaufdatum haben, da der zweifache Eurobowl Champion wohl auch so noch lange mit Chrysler in Verbindung gebracht werden wird. Die Fans werden sich an den einsilbigen Vornamen erst gewöhnen müssen, den phonetisch war das zweisilbige Chrysler in Verbindung mit dem ebenfalls aus zwei Silben bestehenden Vikings ziemlich unschlagbar. Jetzt holpert der Name ein wenig, wobei man aber auf das sich anbietende Dodge Vipers nicht zurückgreift und bei Wikinger bleibt.

Ihren Namen komplett umstellen werden die Raiders, die sich von Papa Joe’s ebenso verabschieden wie von Tyrolean und ab 1.1.2006 offiziell Swarco Raiders Tirol gerufen werden.

Obwohl es für Tirol eine englische Schreibweise gibt, greift man wieder zurück auf die Muttersprache. Swarco ist ein Unternehmen der Swarovski Gruppe, beschäftigt sich hauptsächlich mit Produkten der Verkehrssicherheit und hat u. A. auch Standorte in Tennessee und Texas.

Wenn wir schon bei Texas sind, dann entkommen auch die Invaders einer Umbenennung nicht.

Zumindest einer temporären. Das für Amerikaner unaussprechliche Ö wurde im TV und Zeitungen zu einem O, und aus dem Sankt ein Saint, was das Team mit Belustigung zur Kenntnis nahm. Ob man sich dieses Anglizismus auch im weniger heiligen Osterreich bedienen wird, glauben wir aber eher nicht. Umbenannt wurde der Glanzstoffplatz auf Anheuser-Busch Field, wo es im kommenden Jahr auch eine Tribüne geben soll. Eine Umbenennung auf Budweiser Invaders ist weder in der Theorie noch in der Praxis möglich, da der Konzern in Europa keine Werbung für ein Produkt mit diesen Namen machen darf.
Keine Umbenennung gibt es vorläufig bei den Baden Bruins, welche nach einem Beschluss bei deren Hauptversammlung prüfen werden, welche Kosten eine solche auf Baden Bears verursachen würde. Das betrifft nicht nur das Merchandising und Dressen, sondern auch alle Kommunikationsmittel, die schwer renovierungsbedürftige Webseite und Administratives. Dahingehend kann man davon ausgehen, daß sie weiter Bruins heißen werden, auch wenn der Name nicht allen gefällt.

Vier Pfoten

Wobei keine Umbenennung nur die halbe Wahrheit ist. Stefan Herdey hat ein gar köstliches Kapitel über Vereinsnamen in seinem Buch „First & Twenty“, verfasst, wo nicht nur die Ramblocks und Klosterneuburg Mercenaries / Danube Dragons etymologisch untersucht werden, sondern auch auf eventuelle alpenländische Fehlinterpretationen des Wortes Bruins hingewiesen wird. Das haben sich die Damen und Herren Bären scheinbar zu Herzen genommen und setzten jetzt noch einen drauf. Wie das Cheerleader Magazin Cheerleader from Austria von selbiger Sitzung zu berichten weiß (das ist uns glatt entgangen), haben sich die Cheers der Bruins von Teddies auf Paws umbenannt.

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