2nd Round, 1st pick, 33rd overall – St. Louis Rams select: Alshon Jeffery (WR, South Carolina)

Kein einfacher Pick, Needs haben die Rams genug, aber auch 3 Picks in den Top 40. Jeffery, vor der Saison als Top 10 pick gehandelt, könnte für Sam Bradford genau das 2011 so schmerzlich vermisste Redzone-Target sein. Von den Zahlen her ist seine Produktion nicht mit Blackmon oder Wright zu vergleichen, da sie in ihren Spread-Offenses deutlich öfter angespielt wurden als Jeffery im Run-First System von South Carolina. Trotzdem und trotz teilweise mäßigen QB-Play konnte er regelmäßig hochgeschätzte SEC DBs schlecht aussehen lassen. Der Grund, warum Jefferys Draftstock so gesunken ist, sind die ihm nachgesagten Einstellungen zum Essen und zum Training, am Ende des Tages sollte man dies aber nicht überbewerten, da er sowohl bei der Scouting Combine als auch bei seinem Pro Day im besten körperlichen Zustand erschien und mit seinen Zahlen wieder Eigenwerbung gemacht hat. (RH)

2nd Round, 2nd pick, 34th overall – Indianapolis Colts select: Stephon Gilmore (CB, South Carolina)

Greg Cosell sagt, er würde ein Team über drei Positionen aufbauen: Quarterback, Cornerback und Pass Rusher. Die Indianapolis Colts halten sich (unbewusst) daran: Nach Andrew Luck holen sie eben einen Cornerback mit Stephon Gilmore. Der Junior aus South Carolina bringt ordentlich Talent mit. Er ist physisch ein Prototyp, ist nicht nur schnell, sondern auch enorm agil. Seine beweglichen Hüften erlauben ihm kleinere Instinktfehler und mangelnde Erfahrung wett zu machen. Wenn er an seiner unfertigen Technik arbeitet, steht ihm und seinem ausgeprägten Selbstbewusstsein die Coverage-Insel-Welt offen. (ST)

2nd Round, 3rd pick, 35th overall – Minnesota Vikings select: Mohamed Sanu (WR, Rutgers)

Als Sanu im Alter von 18 Jahren ans College von Rutgers kam, gab es einige Fragezeichen. Als Local Hero in New Jersey kannte man ihn in Rutgers genau. Ein klassischer two-sport Hero in der High School, der im Basketball und Football seine Talente hatte. Am Footballfeld sahen ihn viele mehr als Defensive Back. Sanu entwickelte sich aber sehr schnell zu einem sehr fangsicheren Wide Receiver, der trotz der Quarterback Probleme bei Rutgers immer produktiver wurde. Er mag nicht die große 40 Yards Zeit laufen aber seine Fähigkeit, Catches über die Mitte zu machen, ist für die Vikings enorm wertvoll. Endlich das passende Gegenstück zu Percy Harvin. (CW)

2nd Round, 4th pick, 36th overall – Tampa Bay Buccaneers select: Zach Brown (LB, North Carolina)

Die Buccs addressieren mit ihrem 2nd-Rounder die Defensive und müssen sich dabei zwischen LB und CB entscheiden. Nachdem die diesjährige Cornerback Class aber genügend Depth aufweist, um sich in der dritten Runde umzusehen, und mit Eric Wright bereits ein potentieller Starter in der Free Agency geholt wurde, wählt Tampa den besten 4-3-Outside Linebacker. Zach Browns größte Stärke ist seine Schnelligkeit und damit die Fähigkeit, auf der gesamten Spielfeldbreite aufzutauchen, was ihn zu einem guten Kandidaten für die 4-3-Defense der Buccaneers macht, die von ihren OLBs genau das erwartet. Zudem schlägt sich Brown auch in Coverage solide und ist wegen seinem Speed in Blitz-Packages einsetzbar, wie sie bei Tampa Bay in der vergangenen Saison öfter (und in Zukunft unter dem neuen Head Coach Greg Schiano wohl noch häufiger) zum Einsatz kamen. (GH)

2nd Round, 5th pick, 37th overall – Cleveland Browns select: Doug Martin (RB, Boise State)

RB ist natürlich ein dringender Need der Browns, nachdem man in Runde 1 auf Richardson zugunsten von Blackmon verzichtet hat. Die Logik ist, dass AJ Green mehr wert ist als Mark Ingram, und dass man heutzutage keinen feature back braucht, um zu gewinnen. Der regular season leading rusher der 2010 Super Bowl Sieger Green Bay Packers? Ein gewisser Brandon Jackson, 2nd round pick, der, richtig erraten, nun bei den Browns spielt. Heckert holte letztes Jahr schon den leider verletzten Montario Hardesty in der 2. Runde. Und das letzte Puzzlestück im RB-Kommitee-Paradigma wäre dann der dank ausgezeichneter Depth auf RB in Runde 2 immer noch vorhandene Doug Martin. Good hands, good blocks, also ein guter fit für die Childress-WCO, und als runner einer der solidesten all-around Talente im Draft. Ein nicht ganz so schneller Ray Rice, und man hat bei eben jenem gesehen, wie so ein Typ RB Offenses, die auf … sagen wir mal … mittelmäßigen oder … entwicklungsbedürftigen QBs aufbauen, aussehen lassen kann. (MM)

2nd Round, 6th pick, 38th overall – Tennessee Titans select: Rueben Randle (WR, LSU)

Blaine Gabbert und MJD freuen sich. Sie sind nicht mehr darauf angewiesen, alles alleine zu machen, oder darauf, dass Guy Whimper Tackles bricht. Reuben Randle fängt in Zukunft Bälle in Florida. Seine Produktion am College war unspektakulär, aber fairerweise muss man hier die schwierige Quarterback-Situation bei LSU erwähnen. Randle sieht am Feld schneller als auf einer Laufbahn aus, fängt auch schwierige Bälle und ist die perfekte Red Zone Anspielstation. Und selbst wenn man dem erfolgreichsten NFL-Läufer des letzten Jahres den Ball gibt: Sein Blocking hält den Vergleichen stand. Die Jaguars hoffen jedenfalls, dass ihm der Knopf in den Pros endlich aufgeht und er sein Potential in voller Größe zeigt. Ehrgeizig ist er ja. Das mit der Konzentration und der übergroßen Sorgen vor den DBs wird ihm Position Coach Jerry Sullivan schon auszutreiben wissen. (ST)

2nd Round, 7th pick, 39th overall – St. Louis Rams (via Washington Redskins) select: Kevin Zeitler (OG, Wisconsin)

Nachdem die Rams schon einen DB und einen WR gedraftet haben, war ein Pick für die Offense Line höchste Zeit. Die Situation um die beiden OTs Smith und Saffold ist unklar, nur der Center und der RG Spot sind mit Wells und Dahl besetzt. Als bester verbliebener OG am Draftboard war Zeitler ein logischer Pick. Er könnte sofort auf LG starten. Die Badgers brachten in letzter Zeit reihenweise O-Liner in die NFL, diese Reihe wird auch heuer zumindest durch Konz und Zeitler fortgesetzt. Zeitler gilt zwar nicht als besonders schneller Guard, aber er ist agil genug um auch in der NFL als Pullingguard Räume freizublocken. Er ist ein ein äusserst kräftiger Lineman, was seine Scouting Combine Resulte beweisen. Als Spieler mit den meisten Knockdownblocks in der letzten Collegesaison, kann man gespannt sein, ob er auch bei den Pros so dominieren kann. (RH)

2nd Round, 8th pick, 40th overall – Carolina Panthers select: Harrison Smith (S, Notre Dame)

Sean McDermotts Defense war im freien Fall letztes Jahr, und manches davon lässt sich sicher auf Verletzungen schieben, manches davon auf die Tatsache, dass McDermott damals DC wurde, weil sein Vorgänger Jim Johnson Krebs erlag, und Andy Reid dann später mehr Vertrauen in einen O-Line-Coach hatte, die Defense zu führen, als in ihn. Aber egal, wie" gut" er als Koordinator ist, Charles Godfrey (77.) und Sherrod Martin (82. von 88 von Pro Footbal Focus in tackling efficiency gerankten Safeties) haben mit ihrem ständigen Versuch, eine neue Art des missed tackle zu kreieren, nichts leichter gemacht. Der unsterbliche Reggie Smith, den man sich in der Offseason aus San Fran holte, kann nicht zwei solide Starter gleichzeitig abgeben – dazu müsste er erstmals beweisen, dass er einen abgeben kann. Harrison Smith wäre ein prototypischer SS, der zwar Schwächen aufweist (Man-to-man, Overpursuit und Wrap up zB), aber durch Spielintelligenz und Athletik sehr vieles davon wettmachen kann. Neuer DB Coach und Safety-Experte Steven Wilks zeichnet sich mit Danieal Manning und Steven Gregory für zwei der sichersten Safeties bezüglich Tackling verantwortlich, und verhalf letztens Eric Weddle zu seiner besten Saison. Als Ron Rivera-Protege bringt er neben dieser Coaching-Erfolgsgeschichte auch das systemische Wissen mit, um aus einem jungen Talent wie Smith das beste rausholen zu können. (MM)

2nd Round, 9th pick, 41st overall – Buffallo Bills select: Stephen Hill (WR, Georgia Tech)

Dank der Free Agents Mario Williams und Mark Anderson zählt die Bills Front Four nun zumindest auf dem Papier zu den besten der Liga. In den ersten Draft-Runden kann sich Buffalo ganz der Offense widmen, und nach einem soliden Tackle-Prospect in der Gestalt von Jonathan Martin steht nun ein Wide Receiver ganz oben auf der Wunschliste. Stephen Hill ist nach DT Dontari Poe wohl der größte high risc high return-Kandidat im gesamten Draft. Der 1,98 m große Hill zählte beim NFL Combine zu den schnellsten Spielern, und solche WRs fallen am Draft Day für gewöhnlich nicht besonders tief. Seine College-Statistik ist allerdings nicht besonders berauschend, was aber auch an der lauforientierten Offense von Virginia Tech lag. Hill ist ein rohes Talent, aber neben Stevie Johnson stünde er bei den Bills nicht unter Druck, eine #1-Rolle übernehmen zu müssen. Gegnerische Defenses hingegen müssten wohl allein seiner physischen Präsenz Tribut zollen, was wiederum 1-on-1-Matchups für Stevie Johnson und mehr Räume für die RBs C.J. Spiller und Fred Jackson bedeuten könnte. (GH)

2nd Round, 10th pick, 42nd overall – Miami Dolphins select: Shea McClellin (LB, Boise State)

Die Dolphins Fans sind zu Frieden gestellt mit dem 1st Round Pick auf der QB Position. Nun kommt ein junger Boise State Bronco dazu. McClellin ist mit schnellen Beinen und Händen nur sehr schwer kontrollierbar für Offensive Tackles. Was bei ihm sehr unterschätzt wird, sind seine Instinkte, die ihn sehr selten in Stich lassen. Vielleicht noch zu eindimensional als Outside Linebacker, aber ein Upgrade als Pass Rusher, der sich in einen langjährigen Starter entwickeln kann. (CW)

2nd Round, 11th pick, 43rd overall – Seattle Seahawks select: Lavonte David (LB, Nebraska)

Pete Carroll predigt dieses Jahr wieder "Defense First!" und verstärkt in der zweiten Runde sein dezimiertes Linebacking Corps. Lavonte David mag zu klein sein, aber er macht das mit seiner Spielintelligenz weg. Seine Spezialität sind gestoppte Gegner hinter der LOS. Sackmonster ist er keines, aber er ist genug Allround-Talent um die junge Defense der Seahawks noch weiter aufzuwerten. (ST)

2nd Round, 12th pick, 44th overall – Kansas City Chiefs select: Brandon Weeden (QB, Oklahoma State)

Nun ist die Schonfrist für Matt Cassel engültig vorbei, ein QB, der einen 6 Jahre- bzw. 60 Millionen Dollar-Vertrag unterschrieben hat, muss mit dieser Offense eine Completionpercentage von deutlich über 60% haben, etwas, das Cassel in KC noch nie erreicht hat. Weeden ist ein sehr interessanter QB Prospect, beim ihm sticht vor allem eins ins Auge, sein Alter: 28. Nur sehen das kaum mehr Experten als Problem an, die Zeit in der QBs Jahre hinter ihren Vorgängern lernen ist großteils vorbei, und hier liegt auch Weedens große Stärke, er ist so "NFL-ready" wie maximal noch ein Andrew Luck im heurigen Draft. Weeden, der schon 2002 hoch in die MLB gedraftet wurde, kennt Profisportbusiness sehr gut, ebenfalls ein Vorteil gegenüber jüngeren QB-Prospects. Seine Vorzüge sind ebenfalls noch sein konstantes Spiel über die letzten beiden Jahre im College und seine ideale Statur. Der QB-Twist in der Offseason könnte entweder zu Weeden als Starter führen oder Cassel anspornen ein konstanterer QB zu werden, beides wäre ein Upgrade für KC. (RH)

2nd Round, 13th pick, 45th overall – Dallas Cowboys select: Kelechi Osemele (OG, Iowa State)

In Dallas ließ man O-Line-Coach-Legende Hudson Houck in Pension gehen und holte sich mit Bill Callahan einen nur nominellen OC, der aber keine plays callen wird, sondern sich primär als O-Line-Coach einsetzen wird. Callahan schreibt vermutlich schlechtere Songs als sein Namenskollege, coacht aber dafür sicher bessere Lines: Die Jets-Dominanz der letzten Jahre inklusive Nick Mangold, D’Brickashaw Ferguson und Alan Faneca (9 Pro Bowls in 4 Jahren) geht z.B. auf seine Kappe. Mit Tyron Smith ist der erste Schritt einer Verjüngung an der Cowboys-Line schon mal geglückt, und Osemele dürfte innen der nächste sein. Osemele funktioniert wegen seiner footspeed nur bedingt als NFL-Tackle, hat aber alle Attribute, die ihn zu einem erfolgreichen Cowboys-Guard machen könnten: Size und Strength sind unantastbar, er zeigt Leadership auf dem Feld, und verfällt manchmal in Panik, wenn Gegner ihn tief angehen. (MM)

2nd Round, 14th pick, 46th overall – Philadelphia Eagles select: Bobby Wagner (LB, Utah State)

Die katastrophale Saison der Eagles-Linebacker veranlasste Andy Reid bereits, den alle hohen Erwartungen enttäuschenden MLB Casey Matthews durch DeMeco Ryans zu ersetzen. Während Brian Rolle seine Starterrolle auf der Weakside mit einer vielversprechenden Rookie-Saison vorerst abgesichert haben dürfte, brauchen die Eagles nach wie vor Hilfe auf der Strongside. Reid ist zwar kein Freund von hohen Draftpicks für Linebacker, am hochproduktiven Bobby Wagner könnte er dennoch Gefallen finden: Nach 133 Tackles 2010 legte der Utah-State-Prospect 2011 mit 147 Tackles (11.5 for a loss, 4 sacks, 2 INTs) noch eines drauf und gilt den Experten als einer der aussichtsreichsten 4-3-LBs im Draft. Wagner ist ein sicherer Tackler – was in der Mitte der Philly-Defense in der vergangenen Saison keine Selbstverständlichkeit war – und solide in Zone Coverage. (GH)

2nd Round, 15th pick, 47th overall – New York Jets select: Lamar Miller (RB, Miami)

Durch das unkonstante QB Play von Mark Sanchez, ist man bei der Greengang seit Jahren auf ein überdurchschnittliches Laufspiel angewiesen. Mit Shonn Greene sind die Jets zwar gut besetzt, dahinter ist im Depthchart aber nicht viel übrig. Darum könnte ein Speedster wie Miller eine vernünftige Ergänzung sein. Millers 40yard Dash in Indianapolis war der schnellste aller RB heuer, dazu muss man seine Fähigkeit Cuts zu setzen und Löcher zu finden hervorheben. Sein großes Fragezeichen sind seine Fähigkeiten im Blitz aufnehmen, aber sein Speed könnte vor allem in "Tebow-Packages" eine interessante Dimension zur Jets-Offense hinzufügen. (RH)

2nd Round, 16th pick, 48th overall – New England Patriots (via Oakland Raiders) select: Alfonzo Dennard (CB, Nebraska)

Dennard ist ein seltener Spieler: Außer seinen 5’10 hat er keine nenneswerte Schwäche. Oder Stärke. Er ist in allem, was er macht, solide bis gut, und würde in eine Patriots-Secondary, die voller Inkonsistenz und Regression ist, Ruhe bringen. Dennard wuchs in einem metaphorischem Football-Team auf: Er musste sich gegen 10 Brüder durchsetzen, trotz seiner nicht imposanten Größe. Er weiß also, was es heißt, über seine Verhältnisse hinauszuwachen, und legte beim Combine stellenweise bessere Zahlen als Claiborne vor. Er ist athletisch, spielt somit größer als er ist, und erinnert ein bisschen an Brent Grimes in der Hinsicht. Als Nickel und langfristige #2 Option auf CB kann er perfekt gedeihen, was er auch als das Gegenüber von Prince Amukamara bewiesen hat. (MM)
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