Blaugelber Superheld des Spiels war Quarterback Thomas Ricks. Er lief für 53 Yards (1 TD)…
Das GFL Team kam bestenfalls in der Verfassung eines Österreichischen Zweitligisten an die Mur, mit dem dann auch der Nachwuchs und die zweite Linie seine Freude hatte. Christopher Houben berichtet aus Eggenberg.

Polzer besser als die Sachsen

Allein die Tatsache, dass ORF-Moderator Oliver Polzer an diesem Karsamstag mehr Punkte erzielen konnte als die Dresden Monarchs (er verwandelte in der Halbzeit ein Field Goal aus 40 Yards), spricht eine eindeutige Sprache über die Einseitigkeit der EFAF-Cup-Begegnung der Deutschen gegen die Turek Graz Giants. Die enttäuschend wenigen Zuschauer (800 dürften es schlussendlich gewesen sein) hatten sich vor Spielbeginn wohl noch auf einen spannenden Football-Nachmittag gefreut. Was sie zu sehen bekamen, war eine blamable Leistung der Dresdener, für die es zwar einige Gründe, aber nun mal keine Entschuldigung geben kann. Es ist bekannt, dass die GFL erst Ende April in die neue Saison startet, ebenso ist klar, dass den Monarchs noch zwei Schlüssel-Legionäre gefehlt haben, dennoch war die in Graz gebotenen Leistung eines German Football League-Teams schlichtweg unwürdig.

Bis Mitte des dritten Viertel dauerte es bis die Sachsen ihr erstes First Down erzielen konnten. Zu diesem Zeitpunkt stand es allerdings bereits 37:0 für die Grazer, die wiederum jeden ihrer Drives in der ersten Halbzeit mit Punkten abschließen konnten. Überragend präsentierte sich vor allem Quarterback Thomas Ricks, der für insgesamt 320 Yards und drei Touchdowns passte. Zusätzlich konnte er noch 53 weitere Yards und einen Touchdown erlaufen. Besonders beeindruckend auch der Speed der Grazer Offense. Meist brauchten die Giganten nur wenige Spielzüge um den Ball in der Endzone der Dresdner unterzubringen.

TE Christian Kranz war der erste, der für Punkte sorgen konnte, ehe WR Armando Ponce de Leon und Christoph Kipperer (27 Yard-Field Goal) sauf 17:0 stellten und Martin Grasseger mit einem wuchtigen Lauf über 8 Yards auf 24:0 erhöhte. Die Grazer Defense hatte zugleich den Dresdner Angriff völlig unter Kontrolle. Einzelne Spieler herauszuheben, würde der sensationellen Leistung als Kollektiv agierenden Giants-Verteidigung widersprechen. Im zweiten Viertel legten die Giants mit zwei weiteren Touchdowns nach. QB Thomas Ricks erhöhte auf 31:0 bevor Ponce de Leon mit seinem zweiten Touchdown des Spiels den Halbzeitstand von 37:0 herstellte.

Grazer Nachwuchs und Backups scorten weiter

Nach dieser furiosen ersten Halbzeit schalteten die Giants in weiterer Folge eeinen Gang zurück und setzten vermehrt auf ihr kraftvolles Laufspiel. Backup-Running Back Michael Rotheneder nutzte diese Gelegenheit prompt und konnte sich mit zwei Touchdowns in Szene setzen. Mit seinem 33 Yard-Lauf zu Beginn des vierten Viertels setzte er einen spektakulären Schlusspunkt und markierte das 50:0 und damit den Endstand für die Grazer. Zu diesem Zeitpunkt hatte Giants-Head Coach Rick Rhoades längst seine Backups auf das Feld geschickt, unter ihnen auch QB Maximilian Herdey, der Sohn von Giants-Legende und Gründer Stefan Herdey.

Dresdens Stolz auf die höchste deutsche EFAF-Cup-Niederlage

Dementsprechend frohe Gesichter gab es nach Spielende auf Grazer Seite zu sehen, während die Dresdner, die trotz ihrer schwachen Leistung einen sympathischen Eindruck hinterließen, versuchten, in den Zweckoptimismus zu fliehen. So meinte Offensive Coordinator Robert Cruse nach dem Spiel: ‚Sicher sind wir enttäuscht, dennoch sind wir mit diesem Ausflug nach Graz zufrieden. Wir sind stolz darauf, wie unsere Jungs gekämpft haben.‘

Nächste Woche haben die Giants die Gelegenheit eine der schönsten Städte Deutschlands kennen zu lernen, müssen sie ja noch das Rückspiel bestreiten. Obwohl man seinen Gegner bekanntermaßen niemals unterschätzen sollte, können sich die Giants getrost etwas mehr Zeit für ihr Sightseeing-Programm einplanen.

EFAF-Cup
Turek Graz Giants vs. Dresden Monarchs 50:0
(24:0/13:0/7:0/6:0)
07. April 07 | Kickoff 14:00
Stadion Eggenberg, Graz
Referees: Valongo / König T. / Savicevic / Doboczky / Souhy / Kuntschik

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