Blue Devils müssen in die Relegation

Der Deutsche Franco Ingravalle – so stellte es der Vorstand des American Football Bundes Österreich AFBÖ kürzlich fest (siehe weiter unten) – ist für die Zeit vom 8. Mai 2009 bis zum 3. Juni 2009 als Klasse-A-Spieler zu werten.

Nun reagierte der Liga-Commissioner Christian Steiner auf die Erkenntnis.

Von den drei Spielen, die in diesen Zeitraum fallen, werden zwei einer Strafverifizierung zugeführt. 

Das Spiel gegen die CNC Gladiators (17. Mai 2009) und jenes bei den Danube Dragons (23. Mai 2009) werden nachträglich mit 0:35 gegen die Blue Devils in die Wertung genommen.

Das Spiel gegen die Raiders (10. Mai 2009), welches ebenfalls in den Zeitraum fällt, wird mit 41:3 für die Raiders beglaubigt.

Zusätzlich wurde eine Gesamtgeldfstrafe von 1.110 Euro ausgesprochen, je Spiel 370 Euro wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigeten Spielers.

Auswirkungen
Mit der Entscheidung rutschen die Cineplexx Blue Devils hinter die Black Lions in der Wertung der Inter Division zurück und müssten nun (17./18. Juli 2009) Relegation spielen, im Falle der Gewinner der Silver Bowl fordert sie dazu auf.

Tippspiel
Die zwei strafverifizierten Spiele werden nachträglich aus dem Tippspiel genommen.
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03. Juli 08 | 19:16
Blue-Devils-Spiele vor Strafverifizierung
Verband wertet Ingravalle als A-Klasse-Spieler
Der AFBÖ ist im ‚Fall Ingravalle‘ zu einer Entscheidung gelangt. Der Spieler wurde als temporärer A-Klasse-Spieler eingestuft. Zwei Spiele könnten nun strafverifiziert werden. Die Emser lassen einen Anwalt für sie in Berufung gehen.

Es dreht sich alles um den deutschen Linebacker Franco Ingravalle. Der war laut den Blue Devils vom 8. Mai 2009 bis zu 3. Juni 2009 beim Verein geringfügig beschäftigt, gleichzeitig wäre er jedoch hauptberuflich noch bei einer anderen – ‚vereinsfremden‘ – Firma beschäftigt gewesen.

Der AFBÖ stuft Ingravalle für diese Zeit trotzdem als A-Klasse-Spieler ein, in der Begründung wird den Blue Devils – so sagen es die Hohenemser – u.a. eine ‚Verschleppung‘ des ganzen Verfahrens vorgeworfen.

In der WSO ist bei der Einstufung in eine A-Klasse vom ‚Profitum‘ die Rede, die in ihren Voraussetzungen als ‚Spieler, die für Ihre Tätigkeit als Spieler bezahlt werden‘ definiert wird und: ‚Die Beurteilung der Voraussetzungen obliegt dem Vorstand des AFBÖ.‘

Rund 320 Euro hätte Ingravalle für seine Zeit bei ihnen laut Devils bekommen, anscheinend genug für den AFBÖ, um ihn damit als Profi einzustufen, sollten die Angaben der Emser den Tatsachen entsprechen. Das wäre in der Tat eher wenig Geld für einen ‚Profi‘.

Strafverifizierungen möglich
AFBÖ Commissioner Christian Steiner muss nun den Spielplan und die Gamedayroster der Devils nochmal durchgehen. Sollten die Emser mehr als die erlaubten A-Klasse-Spieler (2/2 gegen die Gladiators und 4/3 gegen die Dragons) beim Spiel gehabt haben, dann werden diese beiden Partien mit 35:0 für die Gladiators und Dragons nachträglich in die Wertung genommen.

Betroffen sind in dem besagten Zeitraum jedenfalls nur diese beiden Spiele. Das Spiel gegen die Raiders, welches ebenfalls in den Zeitraum fällt, endete mit einem höheren Sieg der Raiders, als ein mögliches 35:0 für die Tiroler, und fällt daher raus.

Wildcard falsch herum gespielt
Eine Strafverifizierung hätte keinerlei Auswirkungen auf die AFL und die Division 1 – denn die Dragons blieben Dritter in der AFL und die Gladiators Zweiter in der Division 1.

Eine Auswirkung – und zwar eine veritable – hätte diese allerdings auf die Wildcard-Spiele gehabt. Virtuell und juridisch natürlich nur mehr, denn die Spiele sind längst schon andersherum absolviert. In diesem Fall hätten dann die Raiffeisen Vikings gegen die Black Lions in Villach antreten müssen und die Emser bei den Dragons in Korneuburg.

Ebenso wären nun die Blue Devils zweiter der Inter Division (Twilight Zone) und müssten Relegation spielen und nicht mehr die Black Lions.

Anwälte rücken an
Für Blue Devils-Boss Christoph Piringer ist das Thema allgemein ‚erledigt‘. Er habe den Bescheid des AFBÖ erhalten und die Sache einem Anwalt übergeben, der hier für den Verein Einspruch einlegen wird. Zum einen mal in Form einer außerordentlichen Generalversammlung, wo der Verband nochmal Stellung beziehen soll, zum anderen wird dieser die Rechtmäßigkeit der A-Klasse-Regelung in Bezug auf EU-Recht und dem Beschäftigungsgesetz überprüfen und nötigenfalls Klage dagegen einreichen.

Zur vorgehaltenen Verschleppung nimmt Piringer Stellung. Er habe an einem Mittwoch die Aufforderung des AFBÖ bekommen, die Unterlagen von Franco Ingravalle zur Verfügung zu stellen. Donnerstag war ein Feiertag, die Unterlagen hätte er dem AFBÖ am darauf folgenden Montag zugeschickt. Verschleppt habe er also gar nichts.

Auch Vikings-Devils-Spiel ein Thema
Ebenfalls zur Sprache gebracht werden könnte im Zuge dessen (vom Anwalt der Devils), das Spiel der Vikings gegen sie zu Beginn der Saison, welches die Wiener mit 27:0 gewannen. Drei Spieler wären für diese Partie als ‚A-Klasse‘ vom AFBÖ eingestuft worden, die nach dem Spiel vom Verband dann aber doch wieder zu Ö-Klasse-Spieler gemacht worden seien.

Auch Black Lions ziehen Klage in Erwägung
Bereits vor dieser Entscheidung des AFBÖ machte Black Lions-Präsident Manfred Mocher klar, dass im Falle, es stelle sich nachträglich heraus, dass die Wildcard-Spiele ‚falsch herum‘ gespielt worden wären, er auf Grund des Verlusts des wichtigsten Heimspiels des Jahres für seinen Klub einen Schadenersatz einfordern wird.

Kein Thema für CEFL
Für die Spiele der Central Euopean Football League (CEFL) hat die ganze Sache keinerlei Auswirkungen. Dort gelten lediglich Bestimmungen, die Spieler sportlich beurteilen und beschränken (US-College-Spieler zum Beispiel), aber nicht ob oder was sie für ihren Job bekommen. ‚Ob Deutscher, Slowene, Italiener oder Österreicher spielt bei uns keine Rolle, auch nicht, was diese verdienen‘, stellt der CEFL-Delegierte Gabriel Dielacher klar, der sich ansonsten nicht in die Diskussion einmischen will, die er nur schwer versteht und inhaltlich kaum nachvollziehen kann. Die "neue" Tabelle