Die Raiders wollen den Schwung aus der gerade zu Ende gegangenen Eat the Ball Football-Europameisterschaft mitnehmen und gleich im ersten Jahr der neu gegründeten BIG6 European Football League das Finale erreichen.
raidersTV überträgt die Begegnung ab 19:45 Uhr. Kickoff ist eine halbe Stunde danach.
BIG6
Swarco Raiders Tirol vs. Berlin Adler 10:18
(3:3/0:0/7:8/0:7)
»Spielstatistiken«
Samstag 14. Juni 2014 20:15 Uhr, Tivoli Stadion Innsbruck
„Das ist sozusagen das Finale vor dem Finale. Der Sieger zieht in den Eurobowl ein“, erklärte Raiders Head Coach Shuan Fatah. „Das allein ist Motivation genug für uns. Addiert man dann noch die Tatsache, dass es einige interessante Verbindungen zwischen beiden Teams gibt, die für Brisanz sorgen, kann man sich auf das vielleicht spannendste Football-Spiel der Saison freuen.“
BRISANZ PUR: Tirol und Berlin verbindet viel
Die brisanten Verbindungen, von denen Fatah redet, fangen bei ihm selbst an: In den 1980er Jahren begann der gebürtige Berliner bei den Adlern mit dem Footballspielen. Er wurde als Spieler und Trainer sechs Mal Deutscher Meister mit Berlin und gewann 2010 den Eurobowl. Zwischenzeitlich war Fatah viele Jahre in der NFL Europe tätig – von 1998 bis 2004 bei Berlin Thunder. Dort coachte er auch Kim Kuci, den heutigen Head Coach der Adler.
Einer von Kucis Assistant Coaches ist Jag Bal, der vergangene Saison noch für Fatah in Innsbruck arbeitete. Bal kam damals zusammen mit Alessio Warnstedt nach Tirol. Der Berliner, der als Running Backs Coach der Raiders fungiert, spielte und coachte ebenfalls viele Jahre bei den Adlern.
Eine weitere Verbindung besteht auch auf Spielerebene: Allrounder Talib Wise wurde 2010 von Fatah nach Berlin geholt. Ein Jahr später folgte er dem Coach an den Inn und war drei Jahre lang einer der großen Leistungsträger und Publikumslieblinge in Tirol. Vor dieser Saison entschied sich Fatah jedoch neue Wege zu gehen und verpflichtete D.J. Wolfe. Wise kehrte daraufhin nach Berlin zurück.
DER GEGNER: Erst vier Saisonspiele – zuletzt eine Niederlage
Beide Teams gehören zu den erfolgreichsten Footballclubs Europas. Die Raiders Tirol gewannen drei Mal den Austrian Bowl (2004, 2006, 2011) und wurden drei Mal Eurobowl Champion (2008, 2009, 2011). Vergangene Saison standen sie zum vierten Mal in fünf Jahren im Endspiel der European Football League. Die Adler aus Berlin existieren bereits seit 1979 und gewannen seither sechs Deutsche Meisterschaften (1987, 1989, 1990, 1991, 2004, 2009) und den Eurobowl 2010.
In der laufenden Saison sind die Tiroler seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen. Mit einer Bilanz von 5:1-Siegen stehen sie auf Platz 1 der Tabelle der Austrian Football League (AFL). Berlin startete mit drei Siegen in Serie in die Saison 2014. Zum Auftakt schlug man den Stadtrivalen, die Rebels, mit 44:7 auswärts. Dann folgte ein 42:22-Erfolg bei den Düsseldorf Panthern. Außerdem besiegten die Adler die Calanda Broncos in ihrem ersten BIG6-Spiel mit 42:20. Doch vor der EM-Pause unterlag Berlin mit 21:26 bei den Dresden Monarchs.
DIE BILANZ: Zwei Duelle – zwei Sieger
Bislang trafen die Raiders Tirol und Berlin zwei Mal aufeinander – beide Male in der European Football League, dem Vorgänger der BIG6. 2010 unterlagen die Tiroler dabei daheim mit 27:29 gegen den späteren Eurobowl Champion.
Nach dem Ende der Saison verpflichteten die Tiroler kurzerhand Berlins Erfolgscoach Shuan Fatah und gewannen 2011 auf Anhieb das „Double“: Eurobowl und Austrian Bowl. Im Finale um „Europas Krone“ revanchierten sich die Raiders mit einem 27:12-Sieg gegen Berlin.
Dieses Spiel bleibt Football-Fans in ganz Europa unvergessen. Schließlich stellte man mit 8.600 Zuschauern im Innsbrucker Tivoli Stadion einen neuen Besucherrekord bei den Raiders Tirol auf. Unterstützt wurde das Team damals durch die Oakland Raiders. Das Partnerteam entsandte „Hall of Famer“ Willie Brown und die Raiderettes Cheerleader.
Auch wenn diesmal kein Besuch aus Kalifornien zu erwarten ist, ist sich Fatah sicher, dass die Stimmung im Tivoli grandios sein wird: „Ich bin davon überzeugt, dass unsere Fans den Berlinern ordentlich einheizen werden. Das Tiroler Publikum ist einzigartig im Football. Und das wird es am Samstag erneut beweisen.“
DIE STARS: Hofbauer und Wolfe hüben, Meadows und Wise drüben
Dieses Publikum darf sich auf einen mit sechs Europameistern gespicktes Team der Raiders Tirol freuen. Allen voran: Running Back Andreas Hofbauer. Er führt die AFL mit 88 Läufen für 670 Yards (7,6 Yards pro Lauf) und 13 Touchdowns an. Zudem fing er fünf Bälle für 139 Yards und einen Touchdown.
Running Back Lukas Miribung steht bei fünf Läufen für 27 Yards und einem Touchdown. RB Markus Wenzel kam bei 4 Läufen auf 12 Yards. Running Back Romed Zangerle hatte 3 Läufe für 22 Yards.
Quarterback John van den Raadt brachte bisher 86 von 161 Pässen für 1.389 Yards mit elf Touchdowns und vier Interceptions an. Er hatte zudem 60 Läufe für 427 Yards und fünf Touchdowns. Allein in seinem letzten Spiel gegen die Prague Black Panthers kam „The Flying Dutchman“ auf sieben Touchdowns und 511 Pass-Yards.
Wide Receiver/Kicker Clemens Erlsbacher fing 23 Bälle für 413 Yards und 2 Touchdowns. Wide Receiver Adrian Platzgummer hatte in der AFL 2014 bisher 21 Catches für 358 Yards und drei Touchdowns. Er erzielte zudem drei Lauf-Touchdowns. Wide Receiver Julian Ebner hatte bisher 15 Catches für 307 Yards und drei Touchdowns. Wide Receiver Damaso Tarneller fing 10 Pässe für 88 Yards und drei Touchdowns.
Erlsbacher ist zudem Dreh- und Angelpunkt in den Special Teams.
Er kickte in der AFL fünf Fields Goal und 24 Extrapunkte, hatte 15 Kickoff Returns für 366 Yards und puntete 16 Mal für 636 Yards (Schnitt von 39,75 Yards pro Punt).
Im ersten Auftritt der Tiroler in der BIG6 bei den Calanda Broncos kam Hofbauer auf 60 Yards bei 16 Läufen. Van den Raadt brachte 16 von 37 Pässen für 273 Yards und vier Touchdowns an. Zudem fing Wide Receiver Kyle Callahan in seinem ersten Einsatz jenseits der Quarterback-Position acht Pässe für 153 Yards und zwei Touchdowns. Erlsbacher fing drei Bälle für 78 Yards und zwei Touchdowns. Außerdem erhielt Running Back/Defensive Back D.J. Wolfe seinen ersten Einsatz: Er hatte zwei Läufe und fing eine Interception.
Linebacker Fabian Seeber erzielte 35,5 Tackles (28 solo), 1,5 Tackles für Raumverlust und einen Sack.
Zudem fing er eine Interception und eroberte einen Fumble. Linebacker Florian Hueter hatte 23,5 Tackles (19 solo), 3,5 Tackles für Raumverlust und fing eine Interception. Im BIG6-Spiel bei den Calanda Broncos erzielte er zudem einen Safety. Defensive Lineman/Linebacker Philipp Margreiter erzielte 27 Tackles (21 solo), 7,5 Tackles für Raumverlust, einen forcierten Fumble und 5,0 Sacks. Linebacker Simon Hoser hatte 22,5 Tackles (18 solo), forcierte und eroberte einen Fumble und erzielte einen Tackle für Raumverlust.
Defensive Back Markus Krause steht bei 18,5 Tackles (16 solo) und fing zwei Interceptions.
Auch Defensive Back Simon Muigg fing zwei Pässe ab, hat 9,5 Tackles (acht solo) und zwei Tackles für Raumverlust. Defensive Back Arno Andreas erzielte 24 Tackles (20 solo). Er fing zwei Interceptions bei den Broncos in der BIG6. Defensive Back Alexander Achammer erzielte bisher 23,5 Tackles (22 solo) und einen Tackle für Raumverlust. DB Simon Unterrainer erzielte zehn Tackles (acht solo) und einen Tackle für Raumverlust. Defensive Back Enrico Martini hatte einen Tackle für Raumverlust und 4,5 Tackles (drei solo).
D-Liner Maximilian Pichler erzielte zwei Sacks, 1,5 Tackles für Raumverlust sowie fünf Tackles (vier solo).
Defensive Lineman Ralf Stefanitsch hat einen Sack, einen Tackle für Raumverlust und vier Tackles (vier solo). DL Reinhard Pardeller kam bisher auf sieben Tackles (sechs solo) und 1,5 Tackles für Raumverlust. Defensive Lineman Korbinian Hoffmann hat ebenfalls einen Sack sowie zwei Tackles für Raumverlust und neun Tackles (sieben solo) zu Buche zu stehen. Defensive Lineman Philipp Popp hatte bisher einen eroberten Fumble, vier Tackles (zwei solo) und 0,5 Tackles für Raumverlust. DL Manuel Jovic erzielte acht Tackles (sechs solo) sowie 2,5 Tackles für Raumverlust und einen Sack. Defensive Lineman Brandon Collier konnte in seinem bisher einzigen Einsatz in der BIG6 einen Tackle für Raumverlust verzeichnen und setzte den Broncos-Spielmacher oft unter Druck.
Berlin setzt in dieser Saison auf einen neuen, aber zugleich extrem erfahrenen Spielmacher. Darius Outlaw spielt Quarterback für die Adler.
Er ist bereits seit zehn Jahren in Deutschland aktiv und war 2006 schon einmal bei den Adlern tätig. In der laufen den Saison der German Football League (GFL) brachte er 49 von 75 Pässen für 557 Yards mit acht Touchdowns bei nur einer Interception an. Zudem hatte er 14 Läufe für 113 Yards und einen Touchdown.
Auf der Running-Back-Position setzt Kuci auf einer Zweiergespann:
Running Back Björn Dreier hatte 24 Läufe für 140 Yards und vier Touchdowns. Running Back Johannes Thiel steht bei 20 Läufen für 65 Yards und einen Touchdown.
Wide Receiver/Defensive Back Conrad Meadows führt die Adler mit 14 Catches für 163 Yards und zwei Touchdowns an. Wide Receiver Danilo Naranjo-Gonzalez fing elf Bälle für 125 Yards und einen Touchdown. Daniel Voehringer fing acht Pässe für 78 Yards und zwei Touchdowns.
Der Ex-Tiroler Talib Wise wird bislang vorrangig in den Special Teams und der Defensive eingesetzt.
Er hatte bislang fünf Kickoff Returns für 109 Yards. Zudem hatte er zwei Tackles (einer solo) und einen Tackle für Raumverlust. Im ersten BIG6-Duell der Berliner fehlte er allerdings.
Gegen Calanda brachte Outlaw 21 von 27 Pässen für 263 Yards und vier Touchdowns an.
Meadows fing vier Bälle für 92 Yards und einen Touchdown. Er returnierte zudem vier Kickoffs für 143 Yards. Naranjo-Gonzalez hatte sieben Catches für 71 Yards und einen Touchdown. Thiel hatte sieben Läufe für 51 Yards.
Angeführt wird die Berliner Abwehr von Linebacker Thomas Felgentreu, der 17 Tackles (11 solo) erzielen konnte. Linebacker Mario Nowak folgt mit 15,5 Tackles 813 solo) und zwei Tackles für Raumverlust. Defensive Lineman Mamadou Sy erzielte bisher zehn Tackles (fünf solo) und sechs Tackles für Raumverlust. Zudem hatte er drei Sacks. Linebacker Rory Johnson steht bei 8,5 Tackles (sechs solo), drei Tackles für Raumverlust und zwei Sacks. Defensive Back Kevin Kus fing zwei Interceptions und auch Defensive Back Sebastian Karl konnte in der GFL einen Pass abfangen.