Die beiden Teams (Jugend & Junioren) waren heuer die einzigen, welche zumindest ein wenig an der schwarz-grün-violetten Metallorgie kratzen konnten.
Positiv – Negativ
Zwar hat es weder bei keinem der beiden Mannschaften für einen Finaleinzug gereicht, als vierte Kraft im Land machte man aber eine passable Figur. Nicht selten bekam man vom Gegner nach dem Match Komplimente zu hören und ebenso oft vernahm man von diesen: "Wenn ihr nur ein paar mehr wärt, na dann…" Dann hätte sich so manche Niederlage gegen Ende des Spiels vielleicht noch abwenden lassen. Sollten die Black Lions also in der Lage sein ihren Nachwuchs auch nominell noch zu verstärken, dann haben sie eine gute Chance das Spitzentrio aus Klosterneuburg, Innsbruck und Wien zu einem Quartett anwachsen zu lassen. Ein aus starken Einzelspielern bestehendes starkes Kollektiv haben sie schon. Allerdings, so zeigte die Erfahrung aus dem heurigen Saison, kann man an beiden Seiten der Line gleichzeitig über vier Viertel nicht mit der Spitze mithalten. Zu groß der Kräfteverschleiß – zu klein der Kader.
Ein Mocher in der Brandung
Dabei wird dem Präsidenten Manfred Mocher die Arbeit nicht gerade leicht gemacht (Christa Sumnitsch dichtete bei den Feier deshalb auch kurzerhand den dramatischen Erlkönig auf Lionking um). Die See auf dem das Löwenschiff segelt ist rauh, bisweilen sogar wild. Seit der Fusion der beiden Teams Cowboys und Falcons zu den Black Lions hat sich die Aufregung um diese Verschmelzung zwar weitgehend gelegt, brandet aber bei Misserfolgen immer wieder auf. Ganz nebenbei steht er unter "friendly fire" von seinem Freund Bernhard Kamber, dessen Freunde wiederum nicht selten Spieler oder Ex-Spieler der Black Lions sind. Kamber spielt bekanntlich im Burgenland, hat bisher drei Spieler "mitgenommen", es könnten noch ein oder zwei mehr werden. Auch das verursacht allerlei Geschrei, interessanter Weise aber nicht bei den beiden die es betrifft.
"Mein Appell an die Spieler geht immer in die Richtung, dass sie zum einen als Kärntner für Kärnten spielen sollen, auf der anderen Seite muss ich ein Versprechen abgeben, und dieses dann auch halten, dass die Black Lions ein gutes zu Hause sein werden und sich die Situation Jahr für Jahr verbessern wird", sagt Präsident Mocher, "wenn dann Spieler trotzdem mit dem Bernie mitgehen ins Burgenland, dann stelle ich mich dem auch nicht in den Weg, so lange es auf einer rechtmäßigen Basis passiert. Man kann niemanden halten der mit seinem Freund anderswo Football spielen will. Man kann ihm nur sagen was wir für den Verein getan haben und noch tun werden. Und das ist ja einiges. Wir spielen im EFAF-Cup, wir verstärken das Nachwuchsprogramm, wir werden im kommenden Jahr eine bessere Mannschaft als 2006 haben. Das müssen alle die uns jetzt den Rücken kehren wissen bevor sie sich entscheiden."
Bernhard Kamber sieht das ebenso gelassen: "Ich gehe nicht zum Training der Black Lions und sag ‚Hey, kommt mit ins Burgenland, dort ist es viel besser als hier.‘ Einige kenne ich ja schon seit Jahren und da ist es ganz normal, dass man davon erzählt was man macht, wie man es macht und was passiert. Umgekehrt bekomme ich auch mit was in Kärnten passiert und so schlecht finde ich das alles gar nicht. Ich will auf keinen Fall den Football in Kärnten kaputt machen, aber er muss so stark sein, dass er es aushält, wenn ich und ein paar Freunde wo anders spielen. Das kann es ja wohl nicht sein. Wir leben in einem freien Land und jeder darf seine Freizeit gestalten wie er das will. Die ganzen Geschichte, ich werbe Spieler ab und entführe sie ins Burgenland, die sind doch Quatsch, denn wir reden von Erwachsenen Männern die genau wissen was sie tun und selbst für sich entscheiden. Ich kann ja niemanden kidnappen, wie stellt man sich das überhaupt vor? Im Prinzip ist es ein gesunder Konkurrenzkampf – wer hat das besser Programm? Hier werden sich nicht alle gleich entscheiden. Der Sport wird es aushalten in Kärnten, wenn es den Bernhard Kamber jetzt eine Zeit lang nicht hier gibt. Rudersdorf ist viel zu interessant für mich geworden, ich hab es auch in mein Herz geschlossen. Die Leute, den Verein, die Zukunftspläne. Ich kann dort etwas bewegen – das sehe ich hier in Kärnten für mich im Moment einfach nicht. Das ist alles. Mehr ist es nicht. Da gibt es keine Geheimpläne und groß angelegte Abwerbungsstrategien."
Beide Coaches weg
Nach Clifford Madison (ging noch während der letzten Saison) verließ nun auch Interims- und Nachwuchstrainer Joe Julien mit Ende der Saison den Verein. Zu guter letzt sorgte auch der Abgang wieder für hohe Wellen. Julien war beliebt, seine Erfolge mit dem Nachwuchs sind nicht von der Hand zu weisen. Der Verein veröffentlichte vor einigen Wochen eine Stellungnahme dazu und eine Vorschau auf das Kommende auf seiner Homepage. Seither es wieder ein wenig ruhiger geworden ist. Ein stetiges auf und ab der Winde. Mocher über die Trainersituation: "Wir wollen im kommenden Jahr in der AFL wieder den Anschluss finden. Daher haben wir uns nach eingehende Beratungen dazu entschlossen Bob Bradley als Headcoach zu holen. Das war keine leichte Entscheidung für uns und ich kann auch verstehen, dass manche nun verwundert oder gar verärgert sind. Man muss aber auch verstehen, dass wir einen Plan für 2007 haben und der Vorstand ist mal zum einen da solche Entscheidungen zu treffen und auch dafür alles zu unternehmen um die bestmöglichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, in der AFL wieder den Anschluss zu finden. Bradley hat ein Konzept dem wir vertrauen, er hat die Oberhand bei der Auswahl der Legionäre, er hat in Kärnten bereits sehr gute Arbeit geleistet. 2005 standen wir mit seinem Programm noch anders da wie 2006. Daher wollen wir dort anknüpfen. Ich glaube auch, dass es an der Zeit wäre dem Vorstand so viel Vertrauen entgegenzubringen und dann solche Entscheidungen auch zu akzeptieren. Wir müssen Entscheidungen treffen in die eine oder die andere Richtung. Wir haben uns für die Richtung entschieden und ob das richtig oder falsch war, läßt sich nicht heute sagen, sondern erst nach der kommenden Saison. Daher appelliere ich an alle jetzt das Reden einzustellen und mit der Arbeit zu beginnen, denn es stehen große Aufgaben vor uns. Wir wollen in der AFL wieder dabei sein, wir sind mit einer Wildcard im EFAF-Cup vertreten, wir haben demnächst neues Personal in Kärnten welches man integrieren muss, wir haben drei Matches der Europameisterschaften zu organisieren – wir haben einfach viel vor. Da macht es jetzt keinen Sinn darüber zu debattieren ob die Richtung auch passt, weil mit Hellsehen kommen wir sicher nicht weiter. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass wir uns auf einen guten Weg befinden."
Award Gewinner Carinthian Black Lions Nachwuchs-Saison 2006
Arthur Schlägel Defense Player
Forian Hueter MVP
Andreas Stossier Rookie of the year
Abdel Azim Mohammed Ramon Rookie of the year – Kampfmannschaft
Lukas Pfeiler Rookie of the year -Jugend
Felix Knees Offense Player of the year
Michael Kuscher Offense Line Man
Dr.Christa Sumnitsch, Klaudia Kuscher, Bruno Kuscher – Special Awards