Besuchern auf der Schmelz ist es zuletzt sicherlich bereits aufgefallen: seit kurzem gibt es auf der Trainings- und Nachwuchsspielstätte der Chrysler Vikings keine Merchandisingprodukte mehr zu kaufen. Der Dachverband ASKÖ Wien hat in einem Vorstandsbeschluss festgehalten, dass verbandsfremden Personen der Verkauf von Waren oder Dienstleistungen jeglicher Art, sowie die Abwicklung von Geschäften untersagt ist und hat diesen Beschluss nun auch exekutiert. Der Fanstand der Wikinger mußte also von der Schmelz verschwinden und der Verein steht damit vor der einzigartigen Situation bei seinen Heimspielen keine Fanprodukte verkaufen zu können. Wobei dieses Schicksal auch anderen Vereinen blühen könnte, denn dieser Beschluß ist keine "Lex Vikings", sondern von allgemeiner Gültigkeit
Football-Austria.com sprach mit ASKÖ Wien Präsident Werner Raabe."Das ist keine Schikane gegen die Vikings oder gegen den Felix Hoppel, sondern ein Vorstandsbeschluss meines Verbandes den wir umsetzten müssen und auch erklären können. Ich war selbst lange Jahre Präsident des AFBÖ und habe damals wie auch danach viel für die Vikings getan. Alleine der Kunstrasen hat Millionen gekostet, die Umgestaltung des Eingangsbereichs im Vikings Stil, die komplette Adaption der Schmelz um sie so gut wie möglich Football kompatibel zu machen. Das habe ich, respektive der ASKÖ für den Verein getan.", so ASKÖ Wien Präsident Werner Raabe.
Dass der Name Felix Hoppel fällt hat natürlich seinen Grund. Der Fanstore der Vikings befindet sich nicht im Besitz des Vereins, sondern gehört dem sportlichen Leiter, bzw. seiner KEG. Diese Firma ist nicht Mitglied beim ASKÖ und daher auch "verbandsfremd".
Raabe weiter: "So leid es mir tut für den Felix Hoppel, aber in dem Fall sehen wir ihn als ganz normalen Gewerbetreibenden der mit dem Verband nichts zu tun hat. Den Beschluss haben wir ja nicht wegen dem Vikings Fanstore gefasst, sondern beruht auf einer neuen Abgabenverordnung für Vereine vom Oktober 2005. Was vielleicht die wenigsten wissen: wenn wir als Verein einem Gewerbetreibenden gestatten seine Geschäfte auf einer unserer Anlagen zu betreiben, dann sind wir unter gewissen Umständen mit haftbar zu machen. Nur angenommen derjenige geht in Konkurs und es entsteht eine Steuerschuld. Wir wären als ASKÖ dafür zu belangen von den Finanzbehörden, weil wir ihm den Platz dafür zu Verfügung gestellt haben. Daher sind nicht alleine die Vikings davon betroffen, sondern jeder verbandsfremde der bisher Geschäfte auf unseren Anlagen getätigt hat. Wir haben z. B. auch auf Tennisplätzen den Verkauf von Bällen untersagt, wenn es sich dabei nicht um ein Mitglied des Verbandes selbst handelt."
Hier stellt sich die Frage wie das mit allen anderen Gewerbetreibenden auf der Schmelz ist.
"Alle anderen Geschäfte auf der Schmelz sind dort Mieter. Sie zahlen Pacht, haben eine Kaution hinterlegt und wir arbeiten mit diesen zum Teil seit Jahren zusammen. Uns geht es hier um eine möglichst umfangreiche Absicherung. Wir wollen im schlimmsten Fall nicht mit den Schulden anderer konfrontiert werden. Felix Hoppel durfte mit unserer Einwilligung lange Zeit seine Fanprodukte auf der Schmelz verkaufen. Mit der neuen Verordnung ist das ab nun nicht mehr möglich – zumindest nicht in der Form."
Der Verein der Vikings hält natürlich den ASKÖ schad- und klaglos für alle möglichen Fälle, das reicht aber in dem Fall nicht, denn der Fanstore hat steuerrechtlich mit den Vikings nichts zu tun. Hoppel hat lediglich die Lizenzen für die Vikings Produkte.
Der Argumentation Raabes ist so weit auch zu folgen, allerdings ist die Schmelz nicht die Geschäftsadresse des Vikings Fanstores. Dieser befindet sich einige hundert Meter entfernt auf der Gablenzgasse. So weit Informationen von Vikings Präsident Karl Wurm, der zur Sache selbst sonst nichts sagen möchte.
Einzige Lösung die sich anbietet ist für den Vikings Fanstore den üblichen Weg aller Pächter auf der Schmelz zu gehen – eine Kaution zu hinterlegen und Pacht zu zahlen. Oder die Vikings verkaufen als ASKÖ Mitglied ihre Fanartikel als Verein selbst. Die Zeit der Gratisstandplätze dürfte in der Form aber der Vergangenheit angehören.
Auch Raabe betreibt einen Laden, wo sich Geschäftsfelder kreuzen. Der Shop Teamzone (http://www.teamzone.at), ebenfalls im Besitz der Hoppel KEG verkauft Football Equipment, was u. A. auch die Firma Arwex (http://www.arwex.at/) macht. Arwex gehört dem ASKÖ Wien Präsidenten.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments