Die Themen der Pressekonferenz reichten von einem kleinen Rückblick auf 2006 bis hin zur im Sommer anstehenden C-EM in Österreich. Neuigkeit gab es wenige zu vermelden, dafür aber umso mehr Altbekanntes und Erwartbares.

Michael Eschlböck hatte gut lachen. Der Verbandspräsident, der gewohnt besonnen durch den Vormittag führte, hatte auch allen Grund dazu, denn es galt die Journalistenmeute im Pointers mit Informationen zu füttern. Informationen, die die Arbeit der letzten Wochen, Monate und des Jahres 2006 in das richtige mediale Licht rücken sollten.

Nach einem kurzen Roundup der Saison 2006 und dem Verweis auf Österreichs europaweite Dominanz wurde auch schon das höchst erfolgreich verlaufene Try Out, das letztes Wochenende in ganz Österreich über die Bühne gegangen war, vorgestellt und auch gleich ein weiterer Termin angekündigt. Am 21. September soll Interessenten wiederum bei ihrem nächstgelegenen Verein die Chance eingeräumt werden sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Neben der C-EM (von Karl Wurm vorgestellt) bildete das brandneue Football-Magazin AFL-Crush, das der Verband in Kooperation mit dem ORF am kommenden Donnerstag lancieren wird, einen weiteren Schwerpunkt. Gregor Murth stand dabei fachkundig Rede und Antwort. Nach einer Vorstellung der einzelnen Teams jeder Division ging man dann zur Legionärsregelung ’neu‘ über. Den Unkundigen auf diesem Gebiet wurde nochmals erklärt, dass in der Division I ab dieser Saison zwei Klasse A Spieler (Spieler, die in den USA, Kanada, Mexiko oder Japan am College gespielt haben sollten oder mit Football ihr Geld verdienen) erlaubt sein werden, in der AFL gar sechs (wovon bei Giants, Vikings und Raiders maximal drei gleichzeitig am Platz stehen dürfen , bei Black Lions, Blue Devils und Dragons maximal vier).

Zum Schluss kamen noch die jeweiligen Repräsentanten der einzelnen Vereine zu Wort.

  • Dragons Coach Ivan Zivko sprach als erstes die erfolgreiche Nachwuchsarbeit an und hofft, dass diese alsbald auch in der AFL Früchte tragen werde. Des weiteren verkündete der studierte Sportwissenschafter, dass die Dragons diese Spielzeit nur mit Österreichern im Coaching Staff arbeiten werden (die Ausnahme, die die Regel bestätigt bildet der amerikanische Defensive Coordinator James Albano).
  • Amtskollege Joseph Julien, der als einziger Emser Vertreter angereist war, hob dagegen hervor, dass es für die Blue Devils diese Saison wichtig sich sei ein Fundament zu schaffen auf dem dann die kommenden Jahre aufgebaut werden könne. Sein Ziel sei es das Spiel an der Line of Scrimmage zu entscheiden. Im Gespräch mit Football-Austria meinte er dann auch, dass man in Hohenems bereits auf einem guten Weg sei und das bisher Gezeigte zwar noch Raum zur Verbesserung zulassen würde, ihn aber durchaus überzeugt hätte.
  • Den unterhaltsamsten Auftritt legte dann Black Lions Coach Bob Bradley hin. Der Senior unter den anwesenden Repräsentanten erzählte davon, dass er hautnah miterleben konnte wie anno dazumal noch die NFL in den Kinderschuhen steckte und sich heute zu einer der profitabelsten Sportligen der Welt entwickelt hat. Ähnliches, wenn auch einige Dimensionen kleiner, prophezeite er der AFL nicht ohne mit einem gewissen Schmäh einen äußerst sympathischen Eindruck bei den anwesenden Journalisten zu hinterlassen.
  • Als nächster in der illustren Riege ergriff der GM des regierenden Staatsmeisters, Daniel Dieplinger, das Wort. Klare Aussagen sollten folgen, denn das Ziel der Raiders soll 2007 nicht nur die Verteidigung des Austrian Bowl Titels sein, sondern auch im Finale der Eurobowl zu landen. Geschafft werden soll das mit einer im Vergleich zum Vorjahr nahezu identischen Verteidigung sowie guten Leistungen der österreichischen Spieler Grein, Dieplinger und Pröller auf den Skill Positions. Die Imports an der O-Line und QB Marko Glavic sollen für zusätzliche Stabilität in der Offensive der Innsbrucker sorgen.
  • Ohne Umschweife kündigte Stefan Schubert, GM des amtierenden EFAF-Cup Siegers, an, dass die Graz Giants, die nach ihrer soliden Offseason immer wieder in die Rolle des (Geheim-)Favoriten geschoben werden, diese von sich weisen wollen, man aber durchaus ambitionierte Ziele anvisiere. Konkretes war Schubert nicht zu entlocken, für ihn wird erst das Spiel gegen Innsbruck am übernächsten Samstag eine Standortbestimmung zulassen.
  • Ähnlich klare Forderungen wie Dieplinger stellte dann zum Abschluss auch Vikings GM Felix Hoppel. Die Verteidigung der Eurobowl und die Rückeroberung der Austrian Bowl wären die erklärte Ziele, alles andere zu behaupten sinnlos. Nicht vergessen wollte er dabei, dass in der kommenden Saison eine Verjüngung der Mannschaft mit dementsprechender Einbindung des Nachwuchses in der Kampfmannschaft vorgesehen sei.

Unterm Strich enthielt die Veranstaltung für regelmäßige Leser dieses Mediums wenig Neues. Lediglich die Vorstellung von Fouad Lilabadi als neuer Generalsekretär des Verbandes sorgte für einen gewisses Überraschungsmoment. Für die Vertreter diverser Print- und Onlinemedien dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach wesentlich mehr dabei gewesen sein. Auch der ORF filmte brav mit und wird sich der produktiven Arbeit des Verbands im letzten Jahr in dem einen oder anderen Beitrag annehmen können. Jetzt, da alles gesagt wurde kann die Saison also endlich beginnen. Am 24. März ist es endlich so weit.

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