Startschuss für ‚An jedem verdammten Mittwoch‘, zum Saisonauftakt ausnahmsweise donnerstags.
Die Saison steht vor der Tür und bald hat das lange Warten ein Ende. Die siebenmonatige Auszeit der besten Football-Liga der Welt bedeutet allerdings auch weitreichende Änderungen des gewohnten Tages und Wochenablaufs. Für die nächsten fünf Monate wird die Woche nur noch sechs Tage haben. Sechs Tage um sämtlichen Erledigungen nachzukommen, denn den siebten Tag schuf Gott damit alle Football-Verrückten von September bis Anfang Februar ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können.

Touchdowns, Yards, Interceptions und Fumbles, aber auch Fantasy-Punkte und Platzierungen werden in den kommenden 21 Wochen für eine Menge Gesprächsstoff sorgen. Überraschungen im positiven und negativen Sinn werden für viele selbsternannte Experten immer wieder Anlass geben ihre Prognosen und Analysen zu verfeinern und vielleicht sogar zu revidieren. Da auch das Team von Football-USA nicht vor Fehleinschätzungen gefeit ist, gibt es an dieser Stelle bereits eine Entschuldigung für die geistigen Ergüsse, die sie in Zukunft jeden Mittwoch an dieser Stelle ertragen müssen.

Auch wenn die Saison noch nicht einmal einen Tag alt ist, gibt es bereits wieder Diskussionsstoff bis zum Abwinken. Der Wurmfortsatz von Ben Roethlisberger meldete sich zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt zu Wort, die Manning-Bowl (Indianapolis Colts @ New York Giants) steht vor der Tür und der Montag wartet gleich mit zwei Monday Night Begegnungen auf (Minnesota @ Washingon, San Diego @ Oakland).

Das schönste am Start der neuen Saison? Jedes Team steht ohne einen einzigen Sieg, aber auch ohne eine einzige Niederlage da. Hoffnungen darf sich momentan jeder machen, am Ende dürfen sich aber nur die wenigsten über die vollbrachte Leistung des jeweiligen Teams freuen.

Endlich haben Mutmaßungen und Prognosen ein Ende. Endlich können die Teams Antworten auf dem Spielfeld geben. Schön, dass endlich wieder Football gespielt wird. In diesem Sinne: ‚Are you ready for some football?‘

Power Rankings

Jede Woche werden hier die besten acht Teams der NFL im Power Ranking angeführt. Neben dem ‚Team on the Rise‘ gibt dieses Ranking selbstverständlich auch Aukunft über die schlechtesten drei Teams der aktuellen Saison.

Elite Eight

1. Indianapolis Colts, Vorwoche (-)
Auch dieses Jahr wieder der Titelfavorit. Kann Peyton Manning dem Druck dieses Mal standhalten? Die Manning-Bowl wird ein wenig Aufschluss darüber geben können.

2. Carolina Panthers, (-)
Eine starke Offensive und eine schlagkräftige Verteidigung sollen 2006 endlich zum Titel führen. Bleibt zu hoffen, dass WR Steve Smith am Sonntag gegen Atlanta spielen kann.

3. Seattle Seahawks, (-)
Dem Superbowl-Fluch trotzend fliegen die Vögel aus Seattle weiter auf Superbowl-Kurs. Erster Halt am Sonntag in Detroit.

4. Denver Broncos, (-)
Jake ‚the snake‘ oder Jake ‚the fake‘? QB Jake Plummer sollte lieber fehlerfrei spielen. Rookie QB Jay Cutler wartet bereits auf Plummers berüchtigte Aussetzer. In St. Louis muss jedenfalls ein Sieg her.

5. Pittsburgh Steelers, (-)
Ohne Ben Roethlisberger gilt es den Opener gegen Miami zu gewinnen. Die starke Defensive könnte den Ausschlag dazu geben.

6. New England Patriots, (-)
In der Vergangenheit mussten viele erkennen, dass es nie klug ist die Patriots abzuschreiben. Das Imperium unter Brady und Belichick wird in Woche 1 gegen Buffalo zurückschlagen.

7. Cincinnati Bengals, (-)
Wenn das Knie von Carson Palmer in Woche 1 gegen Kansas City hält werden die Bengals bei den ‚Elite Eight‘ bald höher angesiedelt werden.

8. Miami Dolphins, (-)
Die Delfine warten gespannt auf das heutige Spiel in Pittsburgh. Daunte Culpepper und Konsorten wollen gegen die Steelers eine Duftmarke setzen.

Team on the Rise: Philadelphia Eagles

Von vielen unterschätzt, von wenigen ernst genommen. Das perfekte Rezept für die talentierte Mannschaft um vielen Kritikern das Maul zu stopfen. Die Texans sollten deshalb am Sonntag eine lösbare Aufgabe darstellen.

Terrible Three

1. Houston Texans Vorwoche (-)
Ohne RB Domanick Davis ist die Situation in Houston sicherlich nicht besser geworden. Mit den RBs Wali Lundy und Ron Dayne erst recht nicht. Ein Sieg gegen Philadelphia somit noch aussichtloser.

2. San Francisco 49ers, (-)
Arizona ist ein Lieblingsgegner der 49ers. 2004 konnten die Cardinals noch zweimal besiegt werden. Am Sonntag wird dies allerdings ganz anders aussehen.

3. Green Bay Packers, (-)
Brett Favre warf letztes Jahr gegen die Chicago Bears sechs Interceptions und fumbelte den Ball zweimal weg. Zum Saisonauftakt geht es, richtig, gegen die Bears.

Christophers College Football Ecke

Auch wenn sich der namensgebende Football-USA Redakteur und College Football-Experte Christopher Houben noch auf einem Auslandsaufenthalt befindet, soll dies der Qualität dieser Rubrik keinen Abbruch tun. Bereits nächste Woche wird der Leser an dieser Stelle in gewohnt kompetenter Weise, allerdings noch umfangreicher, informiert werden.

Der kommende Samstag steht ganz im Zeichen des Krachers Texas vs. Ohio State. Nachdem die Longhorns nach ihrem 56:7-Auftaktsieg gegen North Texas im AP-Poll den zweiten Platz ergattern konnten, steht den College Football-Fans bereits in der zweiten Woche das Duell der beiden höchstgereihten Teams bevor. Auch Ohio State um QB Troy Smith und WR Ted Ginn jr. gab sich beim 35:12 gegen Northern Illinois keine Blöße. Ganz Ohio brennt darauf endlich die Schmach der letztjährigen Niederlage im eigenen Stadion (25:22, Anm.) nun in Austin zu tilgen.
Die Defensive, in diesem Jahr das Prunkstück der Texaner, soll dem besten QB-WR-Tandem der NCAA dabei allerdings das Handwerk legen. Nur blöd, dass CB Terrell Brown vor kurzem verhaftet wurde und von Longhorns Head Coach Mack Brown für das Spiel gegen die Buckeyes prompt suspendiert wurde. Keine gute Ausgangslage gegen Ted Ginn jr, einem der besten Wide Receiver der Nation.
Longhorns QB Colt McCoy, der gegen North Texas mit 178 Yards und 3 TDs einen überzeugenden Einstand feiern konnte, will zusammen mit den RBs Jamaal Charles und Selvin Young der, im Vergleich zur Vorsaison enorm geschwächten, Defense der Buckeyes zu Leibe rücken. Beim Spiel der Spiele, das bereits seit Wochen ausverkauft ist, werden neben den tausenden Longhorns-Fans auch 40.000 Fans der OSU erwartet, obwohl diese über keinerlei Tickets verfügen.

Woche 1 der College Football-Saison förderte weitere interessante Dinge zu Tage. Nummer 23 der AP, die Tennessee Volunteers, fertigten mit UCLA die Nummer 9 mit 35:18 ab. Auch USC darf sich nach einem überzeugenden 50:14-Sieg gegen Arkansas über einen gelungen Auftakt freuen, mit ruhigem Gewissen und als dritter im AP-Poll und Football-USA Ranking in die Bye-Week gehen.

Martins Fantasy Ecke

Fantasy Spieler unter den Lesern, werden an dieser Stelle Informationen über gute Matchups, Sleeper und Trades erhalten. Fragen und Anregungen sind wie überall anders auch nicht nur gestattet, sonder auch erwünscht.

Um Vergleichsmöglichkeiten zu gewährleisten führe ich hier den Roster meiner Mannschaft aus unserer Draft Liga an. Ich hatte den elften Pick in unserer 12er-Liga und werde nun mit folgenden Herren die Saison bestreiten.

Culpepper, Daunte (QB), Miami
Frye, Charlie (QB), Cleveland
Barber, Tiki (RB), New York Giants
Jones, Kevin (RB), Detroit
Maroney, Laurence (RB), New England
Smith, Steve (WR), Carolina
Wayne, Reggie (WR), Indianapolis
Brown, Reggie (WR), Philadelphia
Crumpler, Alge (TE), Atlanta
Davis, Vernon (TE), San Francisco
Gostkowski, Stephen (K), New England
Philadelphia (D)
Seattle (D)

Probleme auf der QB-Position sind vorprogrammiert, wenn sich Daunte Culpepper während der Saison verletzt. Dennoch bin ich, angesichts des niedrigen Picks mit der Mannschaft sehr zufrieden. Der erste Pick unseres Drafts war entgegen vieler Erwartungen nicht Larry Johnson, sondern Shaun Alexander. Der selbsternannte Fantasy-Guru Christopher Ryan entschied sich nach reiflicher Überlegung höchstselbst für den Seahawks Running Back.

Fantasy Football DOs & DONTs

DOs
– Chiefs RB Larry Johson muss gegen Cincinnati im Lineup stehen. LJ wird eine der schlechtesten Laufverteidigungen der Liga im Alleingang zerlegen.
– Cardinals RB Edgerrin James dürfte bei seinem Debüt im neuen Stadion gegen San Francisco ein großes Spiel haben.
– Chargers RB LaDainian Tomlinson liebt die Oakland Raiders und Prime Time Spiele. Am Montag spielt LT gegen die Raiders, natürlich zur Prime Time.
– Sollte WR Steve Smith spielen wird seine Performance in etwa dem letzten Spiel gegen Atlanta gleichen (9rec, 131yds, 1td).
– Die Chemie zwischen Eagles QB Donovan McNabb und seinem TE L.J. Smith stimmt. Auch gegen die Texans.
– Die Defense der Chicago Bears bereitet QB Brett Favre bereits letztes Jahr Alpträume. Auch am Sonntag wird es für Favre ein böses Erwachen geben.

DONTs
– Finger weg von den Broncos RBs. Head Coach Mike Shanahan ist sich plötzlich doch nicht mehr so sicher ob Mike Bell oder Tatum Bell starten soll. Möglicherweise könnte es erst kurz vor Spielbeginn zu einer Entscheidung kommen.
– Leser, die Peyton Manning auf ihrem Roster haben, sollten sich vielleicht eine Alternative überlegen. Der sensationelle Pass Rush der Giants konnte ihm den ganzen Sonntagabend enorme Probleme bereiten.
– Offensivspieler der folgenden Teams sollten nur in absoluten Notfällen aufgestellt werden: Green Bay, Houston, Jacksonville, Oakland und San Francisco
– Es könnte die Woche der Verteidigungen werden. Mit Chicago, Philadelphia, San Diego und Seattle gibt es gleich vier heiße Anwärter auf viele Punkte.

Kaffeklatsch

In dieser Rubrik finden sie in Zukunft Schmankerl aller Art, sowohl aus der brodelnden NFL-Gerüchteküche, als auch lesenswerte Artikel oder sehenswerte Videos aller Art.

Neben Greg Easterbrooks Saison-Voraussagen die allesamt in Haiku-Form geschrieben sind sollte auch einmal Deadspin.com besucht werden. Sensationelle Analysen gepaart mit einem Schuss schwarzem Humor runden das Leseerlebnis gekonnt ab.

Manning vs. Manning wird es dagegen im sonntäglichen Prime Time Spiel heißen. Falls Eli Manning dabei als Sieger vom Platz gehen sollte will er sich ersten Berichten zufolge richtig einen hinter die Binde kippen. Man darf bereits gespannt sein, ob dies negative Auswirkungen auf seine Performance in Woche 2 gegen die Philadelphia Eagles haben wird.

Texas gegen Ohio State geht in die heiße Phase. Bald haben die Mutmaßungen ein Ende und die Mannschaften lassen ihren Worten Taten folgen. Bis dahin wird der geneigte Leser von diesem hervorragenden Blog der Longhorns auf dem Laufenden gehalten.

Watch (out) this Sunday
Nach dem Season Opening Game folgt Sonntagnacht das nächste Highlight der noch jungen NFL-Saison. Das erste Aufeinandertreffen der Gebrüder Manning überschattet den kompletten restlichen Spieltag. Noch nie standen sich zwei Brüder als Starting Quarterbacks gegenüber. Noch nie lastete so viel Druck auf den Schultern der Manning Brüder. Beide wollen mit einer guten Leistung die verpatzten Playoff-Partien der letzten Spielzeit vergessen machen. Das Sunday Night Game im Giants Stadium wird zeigen, welcher der beiden dem Druck am besten standhalten kann.

Nächste Woche in ‚An jedem verdammten Mittwoch‘
Das Football-USA Team ist endlich vollzählig, die NFL-Saison ein Spieltag älter. Scharfe Analysen der ersten Woche gepaart mit Ausblicken für die zweite Woche der NFL sind die Folge. Die College-Saison wird nächsten Mittwoch um ein legendäres Spiel reicher und die Fantasy Spieler um viele Nerven ärmer sein.

Währenddessen steht das Team von Football-USA für Lob und Kritik, Fragen, Wünsche und Anregungen unter den unten angeführten Adressen gerne zur Verfügung.

Martin Pfanner
(martin.pfanner@gmail.com)
Christopher Houben (christopher.houben@gmail.com)

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Football-USA College Ranking

1. Texas 1-0
2. Ohio State 1-0
3. USC 1-0
4. Auburn 1-0
5. West Virginia 1-0
6. Notre Dame 1-0
7. Tennessee 1-0
8. Florida 1-0
9. Michigan 1-0
10. LSU 1-0
11. Florida State 1-0
12. Louisville 1-0
13. Iowa 1-0
14. Georgia 1-0
15. Nebraska
16. Miami, Fla. 0-1
17. TCU 1-0
18. Penn State 1-0
19. Clemson 1-0
20. South Carolina 1-0
21. Arizona State 1-0
22. Oklahoma 1-0
23. California 0-1
24. Oregon 1-0
25. UTEP 1-0

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