Giants @ Panthers – der schwere Gang von Graz
Der Kickoff in die Saison der österreichischen Bundesliga wird das erste Mal seit Bestehen selbiger nicht auf heimischen Boden ausgeführt, sondern in Tschechien. Um 14:00 beginnt die Saison offiziell in Prag mit der eigentlichen Schlagerpartie der Woche 1 zwischen den Collectpoint Prague Panthers und den Turek Graz Giants.

Die Grazer haben nicht nur die schwerste schedule aller acht Teams (neben den Panthers auch noch Vikings & Raiders auswärts), sondern vom Quartett der großen Vier (deren Existenz als Viererpack angezweifelt werden darf) die schwierigste Aufgabe zu Beginn gelost bekommen. Die Panthers sehen sich selbst nicht als Außenseiter, sondern wollen um die Austrian Bowl mitspielen. Sieht man sich ihren Werdegang in jüngster Zeit an (EFAF Cup Gewinner, Dragons deklassiert, gegen Berlin knapp verloren), dann hat dieser Finalwunsch durchaus auch eine realistische Grundlage.

Die Prager haben neben ihrem Langzeit-Qarterback Jake Shrum (vierte Saison) den ehemaligen Vikings Runningback Clinton Graham verpflichtet und die slawischen Raubkatzen verfügen über eine mächtige Offensive Line.

Auf der Gegenüberseite geht Chris Gunn in seine dritte Saison als Giants Quarterback und mit dem ehemaligen NFL DL/TE George Cooper, so wie dem German Bowl MVP Runningback Michael Andrew wurde die Offensive nach dem Abgang von Mo Muheize verstärkt, wobei bei Cooper die Frage offen ist, wie weit er in den Pass orientierten Angriff der Grazer involviert sein wird, die mit College-Rückkehrer Klaus Geier einen weiteren schnellen Pfeil im Köcher hat. Probleme gibt es aber an der O-Line: Angelo Barsuglia (Knöchel) und Oliver Tscheppe (Herzmuskelentzündung) wird man in der ersten Saisonhälfte nicht zu Gesicht bekommen, Guido Oberbichler (eigentlich zurückgetreten) nahm in der Vorwoche wieder das Training auf.

Redaktions-Orakel:
Ida Kreutzer: GIA
Jason Galanos: GIA
Simon Traxl: PAN
Christoph Wagner: PAN
Walter Reiterer: GIA
Gast:
Tobias Oberzeller (Kickoff Magazin): PAN

AFL
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
PAN vs. GIA
0:7
13:14
8:7
7:14
28:42
 27. März 10 | 14:00
 Athletic Stadium Eden | Prag

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Bulls @ Dragons – Rehabilitation ist angesagt
Die Niederösterreicher absolvierten als eines von zwei AFL Teams ein Pre Season Game und das verlief nicht ganz nach Wunsch für sie. Beim 30:27 Erfolg über die Belgrade Vukovi (die übrigens nicht serbischer Meister sind wie man öfters lesen muss), saßen die Salzburger als interessierte Zuschauer auf der streng beschallten Tribüne. Ob ihnen gefallen hat was sie sahen kann man bezweifeln, denn zum einen sah man nicht allzu viel, zum anderen werden die Drachen nun wohl aus dem Winterschlaf erwacht sein. Die dürfen nur nicht den Fehler machen und sich diesen Sieg schöner reden, als er das war. Die Belgrader waren personell fast ident mit jenem Team, welches vor anderthalb Jahren noch von den CNC Gladiators geschlagen wurde.

Wenn von ‚wenig gesehen‘ die Rede ist, dann ist hier vor allem Quarterback Neuzugang Eric Marty gemeint, dessen gerade 100+ passing yards bei zwei Touchdowns und einer Interception wenig Interpretationsspielraum lassen: das war noch zu wenig. Die Vikings Neuzugänge waren zum Teil gut unsichtbar postiert – WR Pasha Asiladab wie schon bei den Wikinger zuletzt fast ein non factor in der Offensive mit zwei catches für sieben yards. Dafür lief es am Boden besser. Andrej Kliman ist der derzeit wohl beste heimische Runningback in der AFL.

Die Bulls absolvierten ein Scrimmage mit den Vikings, bei dem die Dragons anwesend waren. Auch hier war wenig zu erkennen. 45 Minuten Bälle verteilen, dabei sah Bulls Quarterback Andreas Diwald stilistisch sehr sauber aus. Die US-Verstärkungen bei den Bulls sind an der O-Line Michael Hathorn und der Receiver Demetri Huffman. Interessant wird auch sein mit welchen zwei US-Imports die Dragons auflaufen werden. Mit Eric Marty und Jason Horton wäre die Defense noch offener wie bei der Belgrad experience, ein abwesender Neil Brown an der D-Line würde wohl eine ziemliche Lücke hinterlassen. Head Coach Ivan Zivko lässt sich nicht in die Karten schauen und wird erst kurz vor Spielbeginn die Imports bekannt geben.

Was spricht für die Bulls?
Die Salzburger haben einen nicht zu unterschätzenden psychologischen Faktor auf ihrer Seite und damit ist nicht gemeint, dass sie das letzte direkte Duell gewonnen haben. Die Mozartstädter haben nichts zu verlieren, möchten ‚die Großen‘ ärgern und können locker drauf los spielen. Für die Dragons ist ein Sieg Pflicht, will man den Austrian Bowl Traum weiter träumen. Eine Niederlage gegen einen Aufsteiger – das gilt genau so für Raiders, Giants und Vikings – wäre wohl schon ein leises ‚Baba Playoffs‘ bei nur sechs Spielen im Grunddurchgang.

Redaktions-Orakel:
Ida Kreutzer: BUL
Jason Galanos: DRA
Simon Traxl: DRA
Christoph Wagner: DRA
Walter Reiterer: DRA
Gast:
Tobias Oberzeller: DRA

AFL
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
DRA vs. BUL
14:0
28:6
0:0
7:7
49:13
 27. März 10 | 17:00
 Rattenfängerstadion | Korneuburg

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Raiders @ Black Lions – jetzt wird’s dreckig!
Gäbe es die Carinthian Black Lions nicht, dann müssten sich die Journalisten bei AFBÖ Pressekonferenzen glatt mit dem American Footballsport selbst beschäftigten. So weit ließ es Kärntens erste Trainingshose Manfred Mocher nicht kommen. Er sagte der Presse was Sache ist. Die Kärntner Grenzen sind aus Blut gezogen und die Löwen so schwarz, weil sie so dreckig sind. Darum hätten wir sie auch ‚Dirty South‘ zu nennen und nicht mehr ‚Southern Comfort‘.
Mit besonders viel Dreck wollen die Löwen gegen die Dragons und die Raiders um sich schmeißen, denn die waren ihnen zu sauber, als sie bei der Abstimmung um die A-Klassen-Zugehörigkeit des College Spielers Mike Dougherty einer Änderungen seines Status (Dougherty war bei den Gladiators und bleibt bei den Black Lions ein A-Klasse-Spieler) nicht zustimmten. Außerdem ein Affront gegenüber den Süden sei, dass die Importregel 4/2 auch für sie gilt. Bis zuletzt durften die Lions drei US-Amerikaner am Feld stehen haben. Nachdem sie aber den Austrian Bowl Sieger Vikings geschlagen haben, hat die Konkurrenz das Kärntner Zuckerlgeschäft für geschlossen erklärt. Ganz sicher positiv für Kärnten ist die Tatsache, dass sie zum ersten Mal in ihrer Geschichte US-Imports wieder geholt haben. Quarterback DJ Hernandez und WR Ryan McGuire gehen in ihre zweite Saison und coachen auch. Die Black Lions haben keinen Head Coach heuer. Bei den Raiders blieb in Sachen Imports kein Stein auf dem anderen. Vier neue Amerikaner, darunter mit dem ehemaligen Miami Dolphins D-Liner Marquay Love eine Papierform-Granate. Beim Quarterback Leon Jackson III und beim Runningback Tory Cooper verlässt man sich auf zwei Spieler die bereits Erfahrung in Europa (Frankreich) gemacht haben.
Hat Kärnten eine Chance?
Natürlich haben sie diese, allerdings muss zuerst der Dreck weg, denn alleine mit Emotion gewinnt man in der AFL gar nichts. Was bei den Black Lions alles möglich ist, zeigte die Saison 2009. Ein Sieg gegen den späteren Staatsmeister gefolgt von einer Niederlage gegen den späteren Division 1-Sieger. Himmel und Hölle also und man darf gespannt sein, wo die Kärntner Sonntag Abend stehen.
Redaktions-Orakel:
Ida Kreutzer: RAI
Jason Galanos: RAI
Simon Traxl: RAI
Christoph Wagner: RAI
Walter Reiterer: RAI
Gäste:Tobias Oberzeller: RAI

AFL
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
CBL vs. RAI
7:0
0:21
0:14
0:6
7:41
 28. März 10 | 15:00
 Stadion Lind | Villach

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Invaders @ Vikings – Die Amateure von San Diego
Den dritten Ex-NFL Spieler wir man am Sonntag auf der Hohen Warte sehen. Aber nicht etwa beim regierenden Meister Raiffeisen Vikings, sondern beim Aufsteiger Generali Invaders. Germaine Race, ein designierter Superstar der AFL war zwei Jahre lang am Roster der San Diego Chargers und erzielte auch einen Touchdown für die Kalifornier. Er habe von seinem Kollegen LaDainian Tomlinson einiges gelernt und das Gelernte in Wien Döbling umzusetzen, das findet er momentan sehr spannend. Die Vikings glaubten ihren Ohren nicht ganz, ließen dem Mann via Krone ausrichten, dass er den Amateuren von St. Pölten schnell davon laufen wird, wenn er die leeren Tribünen (der Hohen Warte?) sehen wird. Schnell davon laufen, das habe er auch vor. Nämlich den Verteidigern der Vikings. Kein Anzeichen also von Fadesse oder Demotivation bei Mister Race, ganz im Gegenteil – hat ihn diese Meldung noch zusätzlich angestachelt.

Der zweite US-Import bei den Invaders ist Quarterback Vinny Gay von einem NCAA Division II-Programm und die zwei Coaches Steven Cash (Head Coach) und Patrick Morris (Defense Coordinator).

Auch bei den Vikings gibt es Veränderungen auf der Coaching Position. Neu dabei ist Jared Vanderbeek bei der Defense und Skip Albano wechselte auf die Offense Seite. Die vier Importspieler stehen mit WR/QB Chauncey Calhoun, RB/DB Josiah Cravalho, LB/RB Chris James und LB Mike Brannon ebenfalls schon fest. Am Sonntag spielen werden aller Voraussicht nach Calhoun und Cravalho.

David gegen Goliath?
Ja, die Invaders sind der absolute Underdog in der Partie, können aber – ähnlich wie Salzburg – nur gewinnen. Sollte es der St. Pöltner O-Line gelingen Race ein wenig Raum zu geben, dann könnte es durchaus zu einer Überraschung kommen, denn der Mann ist der Papierform nach der stärkste Runningback der jemals bei einem AFL-Team zum Einsatz kam bzw. kommen wird.

Redaktions-Orakel:
Ida Kreutzer: VIK
Jason Galanos: VIK
Simon Traxl: VIK
Christoph Wagner: VIK
Walter Reiterer: VIK
Gäste:
Tobias Oberzeller: VIK

AFL
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
VIK vs. INV
14:0
28:0
7:0
7:16
56:16
 28. März 10 | 15:00
 Hohe Warte | Wien
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