Einzige Vorraussetzungen: schwarze Bekleidung und die Qualifikation.
Das gab es noch nie, außer am Tivoli. Gratis Eintritt bei einem AFL Match, noch dazu beim letzten der Saison, der Austrian Bowl XXII am 14. Juli 06 auf der Hohen Warte. In den Genuss der Freikarten kommen allerdings nur Fans der Raiders, denen obendrauf auch noch die lange Anreise nach Wien per Bus bezahlt wird. Einziger Schönheitsfehler: noch sind die Tiroler nicht im Endspiel.

Das könnte sich aber am kommenden Sonntag ändern. Gewinnen die Vikings ihr letztes Match gegen die Giants, dann lautete das Finale zum fünften Mal gesamt und dritten Mal in Folge Vikings vs. Raiders. In vier Endspielen gingen die Wiener drei Mal als Sieger vom Platz, bei einem Gesamtscore von 121: 84 für die Vikings.

Anders sieht es da bei den Finalduellen Wien gegen Graz aus. Hier liegen die Giants und Vikings mit 5:5 Siegen gleichauf und mit 327:288 Punkten haben die Steirer die Nase nach Punkten vorne. In bisher 21 Austrian Bowls standen die Giants 16 Mal im Finale, verließen dabei 9 Mal als Sieger den Platz. Einen Titel weniger (8) haben die Vikings, die 14 Mal ins Finale kamen. 2 Trophäen bei 4 Finaleinzügen stehen in Salzburg und je ein Mal kam der Meister aus Vorarlberg (1/1) und aus Tirol (4/1). Die Rangers (1/0) und Dragons bzw. Mercenaries (2/0) sind die einzigen Finalteilnehmer ohne Titel. Die Giants sind damit nach wie vor das Maß aller Dinge in der Geschichte der österreichischen Footballendspiele. Sieht aus aktueller Sicht zwar komisch aus – ist aber so. Mit den Giants haben die Vikings damit noch eine Rechnung offen, die Hühner gegen die Raiders sind weiland gerupft.

Interessantes Detail am Rande: Erst sieben Teams schafften es also in die Austrian Bowl, nur 5 verschiedenen Mannschaften konnten sie bisher gewinnen, zählt man die Salzburg Lions und Salzburg Bulls als ein Team. Das Burgenland ging dabei ebenso leer aus, wie Kärnten & Oberrösterreich. Auch das größte Footballbundesland, nämlich Niederösterreich (Dragons, Oilers, Bulldogs, Rangers, Bruins, Invaders, Thunder), gehört zu den Austrian Bowl Nullnummern, brachten es zusammen auf gerade drei Finalteilnahmen.

Ebenfalls einzigartig ist, dass die Raiders, zu einem Match in dem sie nur als Zuschauer teilnehmen werden, sich per Presseaussendung zu Wort melden. In dieser wird den Vikings angedichtet auf der Suche nach der ‚perfect perfect season‘ zu sein. Im Vorjahr (wo eine perfect season in Bewerbsspielen gelang) waren ja keine deutschen Teilnehmer im europäischen Bewerb mit dabei, so würde diese ja nicht vollwertig sein. Die Vikings reagieren darauf gelangweilt bis desinteressiert. Man wolle jedes Match gewinnen, wird in diesem letzten gegen die Giants aber, wie schon zuvor gegen die Black Lions, einige Spieler schonen. So standen gegen die Kärntner ein Dutzend Starter der Vikings durchgehend an der Sideline, manche nahmen sogar auf der Tribüne Platz.

Ein ähnliches Szenario in Eggenberg ist also möglich. Die anfeuernden Wortspenden seitens der Raiders nimmt man in Wien eher als Tiroler Urängste wahr, weist dabei aber jegliche Absicht verlieren zu wollen zurück, freut sich jedoch gleichzeitig darüber neue Fans des Vereins als solche begrüßen zu dürfen. Kurzum: den Vikings ist es an sich völlig egal wer gegen sie um die Austrian Bowl spielen wird, sie wollen vor allem mit allen Startern heil dort ankommen. Das kann man durchaus als Chance für die hoch motivierten Giants sehen, wenn sie auch gering scheint. Die Tiroler Anfeuerungen bleiben dabei aber unberücksichtigt. Ihre Chancen das Endspiel zu erreichen stehen aber trotzdem mehr als gut, denn eine Niederlage gegen den Erzrivalen will man sich in Döbling ganz sicher ersparen.

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