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AFL Zuschauerzahlen 2025 Woche 7

Die AFL hat ihr schlechtes besuchtes Wochenende seit der durchgängigen Aufzeichnung von Zuschauerzahlen hinter sich. 554 Fans waren im Schnitt bei den drei Spielen dabei.
Foto: Andreas Bischof

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Vienna Vikings gegen Graz Giants Eystin Salum
QB Eystin Salum scorte heute als Receiver nach Traumpass von Nico Hrouda. Foto: Andreas Bischof

Das ist insofern erstaunlich, da tatsächlich ein Mal das eingetreten ist, was der AFBÖ, als Organisator der Bundesliga, vor der Saison behauptet hat: Die Liga ist enorm spannend. Ja, 2025 kann es. Die Giants sweepen die Vikings, die Dragons sweepen die Giants. Jene Dragons wiederum gegen die Vikings verlieren. Raiders, Ducks und Black Panthers könnten nicht nur gefühlt die anderen drei an jedem Spieltag auch schlagen. Es interessiert halt nur mehr sehr wenige.

Haltet den Dieb!

Auf der Suche nach Gründen hört man von Funktionärsseite öfter: Die ELF war’s! Das wäre eine sehr einfach Erklärung, würde sie nicht jeder Grundlage und Evidenz entbehren.

Die Charity Bowl der Vikings 2025 (vs. Giants) besuchten im Jahr 2021 bei hochsommerlichen Verhältnissen (siehe Titelbild – ebenfalls vs. Giants) ca. so viele Menschen wie 4 Jahre danach. Da steht man also schon viel länger. Damals gab es aber noch keine Vikings und Raiders in der ELF.

Wiener Derby Hohe Warte
Wiener Derby Hohe Warte

Überhaupt keine ELF gab es 2019. Da gab es auch noch keine Corona und Pandemie (das zweite gerne vorgebrachte und falsche Argument, warum grad die AFL nicht mehr klappt), als dem Wiener Derby auf der Hohen Warte knappe 1.000 Fans beiwohnten.

Heuer hieß es beim Wiener Derby: Schlechtwetter. Damals hiess es: Schlechtwetter. Kurzer Ausflug ins Jahr 2010: Hohe Warte im März, 13 Grad, Schnürlregen, Wind aus allen Richtungen. Gegner: St. Pölten, das zur Pause 0:42 zurück lag, was auch jede und jeder vorher ahnte. Zuschauer: 3.000. Party bis zur beidseitigen Lungenentzündung.

Refrom, Reform, wir haben die Reform!

Es ist in der Zeit danach, mit dem Super-GAU EM-Finale 2014, passiert, dass die AFL Fans sukzessive weniger wurden. Die Zeit, in der diese Bundesliga dann vom Verband zu Tode reformiert wurde.

Jedes Jahr neue Vereine, jede Saison unterschiedliche Teilnehmerzahlen, unterschiedliche Modi, kein klares Auf- und Abstiegsszenario, gab es mal Szenarien wurden einfach nicht eingehalten, Teams steigen kurzfristig aus, es gibt auch heute keine Kriterien für einen AFL-Einsteig, eine Lizenz sowieso nicht, dafür aber auch: Keine gemeinsame Vermarktung, Ticketing, Merchandising, mediale Außendarstellung.

Es gibt allerdings auch nichts darzustellen, weil der Verband oft im Jänner nicht weiß, wer im März überhaupt noch will oder kann, von denen, denen er oft sagte, dass sie müssen. Krone, Kurier und ORF jedes Jahr aufs Neue zu erklären, warum der eine nicht mehr dabei ist, der andere aber schon, das ist nicht nur eine Mühsal. Es ruft eine anhaltende Gleichgültigkeit hervor, wenn etwas beliebig ist, keinen Regeln folgt, sondern nur dem Wunsch groß und beachtet sein zu wollen.

Dieses inhaltliche Chaos, was als einziges stabil zu sein scheint in dem Kontext, schiebt der AFBÖ gerne auch auf die Vereine. Es ist aber seine Bringschuld hier für klare Richtlinien zu sorgen. Richtlinien, wie es sie selbst im unterklassigen Fußball gibt, an dem man sich so gerne abarbeitet.

Der AFBÖ hat keine Ahnung wie man eine Liga führt. Period.

Das ist ihm nicht vorzuwerfen. Die haben viele nicht. Vorwerfen kann man ihm nur, dass er es immer noch mit vollster Überzeugung nach außen hin tut. Er ist interessiert an: Den Ticketverkäufen der Austrian Bowl (Geld), die Erfolge seiner Nationalteams darzustellen (Aufmerksamkeit) und am Olympischen Fördertopf, der sich öffnet mit Flagfootball in LA 28 (wieder Geld). Die AFL und seine Protagonisten haben da keine besondere Priorität mehr. Die bringen kein Geld und nun auch keine Aufmerksamkeit mehr. Man weiss es ja insgeheim auch, dass man die AFL zu oft ausgemalt hat, um irgendwem noch zu erklären, welche Farbe hier der Grundton sein soll. Und die ist im Herbst eh schon wieder abgeblättert.

Die AFL wird sich vom Verband inhaltlich und wirtschaftlich lösen müssen, wie die Bundesliga es vom ÖFB tat, einen Teil des Budgets, das so gut wie nur mehr aus Förderungen, und damit Geldern aus öffentlicher Hand, besteht, für sich beanspruchen. Ansonsten wird es im allerbesten Fall beim Status Quo bleiben. Und das völlig unabhängig davon, ob am Wochenende die Vikings und Raiders vor zigtausenden Fans europäisch spielen oder nicht.

Weil mancher die Hoffnung hat, sollte die ELF nur eingehen, blüht die AFL wieder auf. Das ist nur ein weiterer Irrtum von vielen.

Zuschauer AFL Woche 7

Salzburg Ducks vs. Swarco Raiders Tirol 
Ducks Pond Salzburg, 800

AFC Vienna Vikings vs. Graz Giants
Footballzentrum Ravelinstraße Wien, 641

Prague Black Panthers vs. Danube Dragons
Rugby Club Sparta Prag, 220

Gesamt: 1.661
Ø 554


AFL Zuschauerzahlen 2025 (20 Spiele): 15.202 | Ø 760

Woche 1: 2.671 | Ø 872
Woche 2: 2.504 | Ø 835
Woche 3: 2.100 | Ø 700
Woche 4: 2.328 | Ø 776
Woche 5/6: 3.938 | Ø 788
Woche 7: 1.661 | Ø 554

Zuschauer nach Teams:
  1. Graz Giants 3.636 | Ø 1.212 (1.281,1.021,1.334,x,x)
  2. Salzburg Ducks 4.000 | Ø 1.000 (1.200,1.000,1.000,800,x)
  3. Swarco Raiders Tirol 2.183 | 728 x (813,828,542,x,x)
  4. Danube Dragons 1.440 | Ø 720 (640,800,k.A.,x,x)
  5. AFC Vienna Vikings 2.613 | Ø 653 (831,500,641,641,x)
  6. Prague Black Panthers 930 | Ø 310 (410,300,400,220,x)
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