Eine Liga, wo auf hohem Niveau Football gespielt wird und jedes Team jedes andere schlagen kann. Damit ist die AFL so spannend wie diese schon über ein Jahrzehnt nicht mehr war und das Power Ranking so schwierig wie noch nie. Umso bedauerlicher ist es dass keine Playoffs gespielt werden – ein Punkt den nach wie vor nicht nachvollziehen kann – das ist jedoch ein anderes Thema.
1. Swarco Raiders Tirol
Die Piraten hatten einen mehr als schlechten Saisonstart, gegen den direkten Konkurrenten um die Austrian-Bowl verloren, eine Personaldecke, welche gerade auf den Skillpositionen vermeintlich dünn ist und dann auch noch Verletzungspech. Das Ergebnis ist jedoch eine frei aufspielende, unglaublich eingeschworene Truppe, welche sich über den Umweg EFL das Selbstvertrauen zurückgeholt hat und die bisherige Nummer eins durch eine überragende Defenseleistung mit einer klaren Niederlage nach Hause geschickt haben. Die Raiders sind da wo der amtierende Austrian Bowl Sieger hingehört –> ganz oben. Für die Männer in schwarz gilt, sich weiterhin der stärken bewusst zu sein, jedes Spiel absolut ernst zu nehmen und weiter Gas zu geben.
2. Danube Dragons
Mir zittern selbst die Finger beim schreiben dieser Zeilen. Die Dragons profitieren hierbei jedoch durch das Schwächeln der anderen beiden von den so genannten BIG THREE. Grün verdient sich derzeit eindeutig den zweiten Platz, da diese von allen AFL Teams das Team mit der größten Konstanz ist. Die direkten Gegen um den vermeintlich letzten Platz wurden geschlagen und zwar mit einer grundvernünftigen und soliden Leistung am Feld. Gegen violett hat man zwar nicht viel zu melden, jedoch ging man auch nicht unter. Eine Mannschaft, welche nicht mit 100% gegen Grün antritt, wird das Spiel verlieren. Der Drache wurde bisher seiner Underdog Rolle absolut gerecht und genau dass ist der Schlüssel für weitere Erfolge. Grün darf sich nicht verrückt machen lassen und soll sein Footballspiel einfach ungeachtet der Umstände weiter zelebrieren – dann sind weitere und vor allem größere Überraschungen möglich.
3. Dodge Vikings
Das Team mit dem größten Potential steckt trotz nur einer Niederlage gegen den regierenden Champion in einer Krise. Zu auffällig ist die nicht vorhandene Harmonie im Team. Man hat das Gefühl das Coaching und Mannschaft nicht richtig funktionieren. Gegen die Piraten hatte die Offensiveabteilung und vor allem die Specialteams einen Totalausfall. Im Unterschied zu vergangen Saisonen kann die Defense gegen starke Gegner Schwächen der anderen Units nicht mehr kompensieren. Für Violett gilt das Coaching zu durchdenken und rasch zu handeln. Ein Team welches auf die meisten ‚Playmaker‘ in der Liga zurückgreifen kann, sollte immer in der Lage sein 20+ Punkte auf das Scoreboard zu bringen. Motivation, Einstellung und möglicherweise Playcalling sind der Weg für Violett um wieder nach oben zu kommen. 
4. Turek Graz Giants
Das Absturzteam dieser Spielwoche. Im EFAF Cup unglaubliche Leistungen erbracht (ich war mir sicher dieses Team diese Woche auf 1 zu setzen), verlieren diese gegen das Team der Woche. Löwe frisst Giganten mit Haut und Haar. Zwei Gründe dürften für diese Niederlage ausschlaggebend gewesen sein, das Fehlen von Darvin Lewis und das frevelhafte Unterschätzen des vermeintlichen Schlusslichts der Liga. Gerade dieses Unterschätzen ist nicht zu verstehen und wurde auch prompt bestraft. Hat man sich doch schon das erste Mal sehr schwer getan und nur mit Mühe das Spiel drehen können so hätte der gelbe Riese spätestens nach dem Spiel der Löwen gegen den Wikinger gewarnt sein müssen und den Löwen als das sehen müssen was er ist – ein gefährliches Raubtier, welches sich vor allem schwächelnde und kranke Tiere als Opfer sucht. Das Spiel hat jedenfalls gezeigt, dass die Kadertiefe dünner ist als angenommen und das Graz kein Spiel mehr zu verlieren hat. Für Gelb gilt die Tugenden von der Schlussphase der letzten Saison wieder aufleben zu lassen und nicht zu glauben man hätte den Titel bereits in der Tasche.
5. Carinthian Black Lions
Den Löwen nach der unglaublichen Leistung (ich hätte wenn ich gewettet hätte viel Geld verloren) gegen Gelb auf 5 zu setzen schmerzt den Schreiber dieser Zeilen ein wenig. Jedoch ist glorreiches Spiel nach der Ausgeglichenheit der Liga zu wenig um hier einen Sprung zu machen. Wiederholt der Savannenbewohner seine Leistung, so ist der Weg nach ganz oben noch möglich. Der Löwe wird sich im EFAF-Cup weitere Lorbeeren holen und ist danach der unangenehmste Gegner in der nationalen Liga. Für Kärnten gilt: keine Verletzungen, eine hohe Trainingsbeteiligung und kämpfen bis zum Umfallen.
6. Cineplexx Blue Devils
Egal wie man es dreht und wendet der Blaue Teufel aus den Xibergen ist bisher wieder nur ein kleiner Gnom. Der zwar einiges an Potential hat, aber trotzdem von jedem in der AFL in den Boden gestampft wird. Blau muss sich, ähnlich wie die Raiders, das Selbstvertrauen über Europa zurückholen und vor allem aufhören mit dem Schicksal zu hadern. Schiedsrichter, fehlendes Glück und Personalsorgen können für die Niederlage eines Spieles verantwortlich sein, jedoch nicht für das Nicht-Ausschöpfen des Potentials über zwei Saisonen. Für Blau gilt: etwas mehr Selbstkritik zu üben und sich das Positive der Drachen und Löwen dieser Liga anzueignen. Dann ist in dieser Saison noch viel drinnen.
Fazit:
Die Liga ist ausgeglichen und spannend wie nie zuvor. Das gezeigte Niveau aller Teams! ist ein sehr hohes und viel versprechend für den weiteren Saisonverlauf. Sind die Karten vom Potential der Teams doch sehr klar verteilt, ist spätestens nach dieser Woche augenscheinlich geworden, dass Fehler nicht mehr zugelassen werden dürfen. Siege die einfach so nebenbei erzielt werden sind nicht mehr möglich.
Diese Liga verdient sich das Austragen von regulären Playoffs – ich hoffe das alle Verantwortlichen sich die derzeitige Regelung für das nächste Jahr nochmals durch den Kopf und vor allem durch das Herz gehen lassen.
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