WSO 2008 in Kraft
Die Wettspielordnung 2008 ist da. Wichtigste Änderung (von sehr vielen) gegenüber der Fassung vom Vorjahr ist die Freigabe der Nachwuchsarbeit. Diese ist kein Kriterium mehr was die Spielberechtigung eines Vereins in einer bestimmten Klasse angeht. Allerdings wurde die Nachwuchsarbeit mit Importplätzen verknüpft. Diese Regelung ist im Detail, mitsamt der Übergangsregelung, im Anhang V der neuen WSO zu finden, die man hier downloaden kann.

Devils mussten Unterlagen nachreichen
Aufregung gab es in den letzten Tagen in Hohenems. Die Cineplexx Blue Devils wurden aufgefordert Unterlagen für ihre Spieler Nic Haritonenko, Alexander Haritonenko und Rick Baunacke nachzureichen, welche bestätigen sollen, dass diese keine A-Klasse-Spieler sind. Hört sich simpel an, war dann aber doch ganz schön kompliziert. Die drei Herren sind Deutsche und der Verein hätte bis vor kurzem, so der AFBÖ, nicht alle Unterlagen zur Verifizierung vorgelegt. Man habe Ende März den Devils eine Frist bis Mitte April eingeräumt, nun sei man, wie man es ankündigt habe, wieder auf sie zugekommen, nachdem nichts passiert sei. Die Devils stellen die Sache anders dar. Sie hätten sehr wohl alle Unterlagen eingereicht, von einer Fristsetzung wüsste man nichts.

An Brisanz gewann die Anfrage durch den Anfragesteller. Denn Karl Wurm selbst verfasste das Schreiben an die Devils, dass sie nun alle Unterlagen auf den Tisch zu legen haben. Der ist nicht nur AFBÖ-Vizepräsident, sondern auch Präsident der Raiffeisen Vikings, die ihrerseits der nächste Gegner der Blue Devils sind. Ein hochbrisantes Spiel in zweierlei Hinsicht, fällt in diesem eine Vorentscheidung über die Playoffs. Daher witterte Devils-Präsident Christoph Piringer auch eine Schikane gegen seinen Verein. "Kurz vor einem so entscheidenden Spiel kann uns der Präsident des Gegners überprüfen lassen, wir seinen Verein aber nicht!", so ein erzürnter Piringer vor einigen Tagen, der sich mittlerweile aber wieder beruhigt hat. Obwohl er durch die Anfrage "der Vikings" eine zusätzliche Belastung seiner Ressourcen festhält ("alle müssen tagelang nach Zetteln laufen, wenn der Gegner das will"). Denn die Devils haben alle Unterlagen der genannten Spieler ordnungsgemäß an den AFBÖ übermittelt. Oder wie sie selbst sagen: ein zweites Mal zugeschickt. Arbeitsbestätigungen, laufende Meldungen bei der Gebietskrankenkasse, Anmeldung bei der Sozialversicherung. Alles da.

Ein erleichterter AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck dazu: "Alles in Ordnung, die Devils haben die fehlenden Unterlagen geschickt. Soweit ich das jetzt beurteilen kann, ist alles rechtens." Vizepräsident Karl Wurm sieht die Sache entspannt: "Die Optik mag für Christoph Piringer seltsam sein, aber das ist mir ehrlich gesagt egal in dem Fall. Es ging darum, dass Unterlagen von Spielern der Devils gefehlt haben, ihnen eine Frist eingeräumt wurde und sie nun aufgefordert wurden diese zu schicken. Das ist bei jedem Verein so, wenn etwas fehlt."

Überraschende Nachwuchsnennungen
Obwohl nach der WSO 2008 überhaupt keine Nachwuchsarbeit mehr verpflichtend notwendig wäre, gab es nun überraschende Meldungen. Die Cineplexx Blue Devils sind das vierte Team in der Geschichte des heimischen Footballs, welches in allen Nachwuchsklassen eine Mannschaft nennt. Nach Vikings, Raiders und Dragons sind 2008 auch die Devils bei Minis, Schülern, Jugend und Junioren (letzte in der Schweiz ab sofort) dabei. Auch nicht ganz zu erwarten war die Nennung der Carinthian Black Lions in drei Klassen (Schüler, Jugend und Junioren), die noch dazu ein eigenes Nachwuchsturnier in Kärnten ankündigten. Das Division 2-Team der Gladiators nannte für die Klassen Jugend und Junioren, ebenso wie die Steelsharks, die nicht mehr bei den Schülern antreten werden. Die Knights haben wie die Invaders nur in der Junioren-Klasse genannt. Die Turek Graz Giants wollen, wie bisher, in allen Klassen bis auf die Minis spielen, ebenso haben sich die LA Titans deklariert – Schüler, Jugend und Junioren.

Es wird abzuwarten sein, ob dann auch alles gespielt wird was angekündigt wurde, denn eine Absage hat keinerlei Konsequenzen mehr auf einen Ligaverbleib. Die Möglichkeit einer Abstufungen auf Grund nicht erbrachter Nachwuchsarbeit, wie sie den Gladiators und Titans widerfahren sind, gibt es nicht mehr. Hier könnte es also, in der zuletzt mit Absagen schon durchzogenen Nachwuchsmeisterschaft, zu einer zusätzlichen Flut an Spielen kommen, die nie stattfinden werden.

Invaders 2009 sicher nicht AFL
Die St. Pölten Generali Invaders haben 2008 nur in einer Nachwuchsklasse (Junioren) genannt und werden 2009, egal wie die Division 1 endet, nicht in die AFL aufsteigen. "Wir haben einen 5-Jahres Plan an den wir uns halten wir uns auch‘, erteilt Invaders-CEO Günter Zanker all jenen Stimmen eine Abfuhr, welche im Falle einer Finalteilnahme der Invaders diese in die AFL reklamieren wollen. Bleiben ja noch die Salzburg Bulls, die im Falle eines Titelgewinns aufsteigen wollen. Die Mozartstädter haben 2008 für Jugend und Junioren genannt, könnten mit zwei Sockelspielern plus vier Spieler für die beiden Nachwuchsklassen 2009 in der AFL aus dem Vollen schöpfen was A-Klasse-Spieler betrifft.

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